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Maya: Göttliche Ballspieler

Göttliche Ballspieler
Die berühmtesten Ballspieler der Maya waren Hunahpú und Ixbalanqué. Das Brüderpaar besiegte sogar die Unterweltsgötter im sportlichen Wettkampf – so jedenfalls erzählt es das "Heilige Buch" Popuhl Vuh der Maya. Nun entdeckten Archäologen in Mexiko zwei Statuen aus dem 10. Jahrhundert – eine davon hatten sie bereits im Vorjahr gefunden –, die womöglich die ersten bekannten Darstellungen der ballspielenden Zwillinge zeigen.

Die Archäologen fanden ... | ... eine der beiden Statuen am Rand des Ballspielfelds von El Teúl. Sie lag in 1,5 Metern Tiefe und ging wohl zu Bruch, als eine Mauer darüber einstürzte und die Figur unter sich begrub.
Ein Team um Luis Martínez Mendez vom Instituto Nacional de Antropología e Historia in Mexiko City stieß auf die etwa lebensgroßen Skulpturen in El Teúl, eine Maya-Siedlung im Süden Mexikos. Dort lagen die Statuen am Rande des damaligen Ballspielfelds. Ähnlich wie bei modernen körperbetonten Sportarten tragen die beiden Figuren Schulterpolster und dazu einen knielangen Rock mit Gürtel.

Die Statue ist etwa 1,75 Meter groß ... | ... und war aus einem Stein gehauen. Der Spieler trägt einen Rock mit Gürtel und hat die Arme vor dem Oberkörper verschränkt. Wahrscheinlich ist hier einer der beiden "göttlichen Zwillinge" aus den Mythen der Maya dargestellt.
Als besonders ungewöhnlich erwies sich, dass eine der beiden Figuren nie einen Kopf besessen hatte – kein Zufall, wie Mendez meint. Denn der Sage nach wurde einer der beiden Zwillinge geköpft, bevor ihn sein Bruder wieder zum Leben erweckte.

Das Ballspiel hatte nicht nur bei den Maya eine lange Tradition. Bei vielen mesoamerikanischen Völkern fanden Spiele anlässlich großer Zeremonien statt. Ziel war es, den Ball durch einen Ring zu befördern, der in einiger Höhe angebracht war. Möglicherweise spielten die Mannschaften um nicht weniger als ihr Leben. Das legen jedenfalls Darstellungen auf Steinreliefs der Maya nahe: Dort ist zu sehen, wie die Ballspieler nach dem Turnier geopfert werden.

Katharina Bolle

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