Umwelt: Google Street View hilft, Gaslecks aufzuspüren
Mit Hilfe von Google Street View will ein Team um Joseph von Fischer von der Colorado State University in den USA künftig Lecks in Erdgasleitungen unterhalb von Straßen ausfindig machen. Dazu statteten die Forscher die Autos, die im Auftrag von Google regelmäßig durch die Städte fahren, um 360-Grad-Ansichten von Straßen zu erstellen, mit modernen Messgeräten aus, die Methanwolken in der Luft mit Hilfe von Lasern und Infrarotstrahlung in Echtzeit detektieren können.
Methan ist der Hauptbestandteil von Erdgas und trägt auf Grund seines hohen Treibhauspotenzials zur Erderwärmung bei. Da es farb- und geruchlos ist, bleiben undichte Stellen in den Leitungen manchmal jedoch durchaus lange Zeit unentdeckt. "Je eher wir solche Lecks finden und reparieren, desto größer ist der Vorteil für die Umwelt", sagt von Fischer. "Mit unserem Ansatz wollen wir es schneller, leichter und billiger machen, sie aufzuspüren und zu vermessen."
Aktuell sind vier Google-Street-View-Fahrzeuge mit den entsprechenden Messgeräten in verschiedenen amerikanischen Städten unterwegs, schreiben die Forscher im Fachmagazin "Environmental Science and Technology". Zudem haben sie Methoden entwickelt, um falsch positive Messwerte aus den Daten herauszufiltern, die beispielsweise nicht auf echte Gaslecks, sondern auf Mülldeponien oder Kraftwerke in der näheren Umgebung zurückgehen.
Auf diesem Weg haben von Fischer und seine Kollegen bereits Methankarten von Städten wir Boston, Chicago, Los Angeles und Dallas erstellt. Dabei entdeckten sie unter anderem, dass in Städten mit alten, korrosionsanfälligen Gasleitungen 25-mal so viel Methan an die Oberfläche gelangt wie in Regionen, die moderne Pipelines nutzen. Ihr Ansatz könnte so nicht nur helfen, die Lecks aufzudecken, sondern auch zu identifizieren, welche von ihnen am dringendsten geschlossen werden müssen.
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