Sizilien: Griechische Planstadt besaß riesiges Handwerkerquartier
Es war vermutlich eines der größten Gewerbegebiete des griechischen Siedlungsraums, auf das Archäologen jetzt im antiken Selinunt an der Südwestküste Siziliens gestoßen sind. Der etwa 2500 Jahre alte Handwerkerbezirk, der am Stadtrand angelegt worden war, deutet auf eine überlegte und weitsichtige Planung hin, mit der die Griechen ihre Kolonien gründeten.
Altertumswissenschaftler um Martin Bentz von der Universität Bonn konnten am Rand des antiken Stadtgebiets große Töpferöfen von bis zu sieben Metern Durchmesser freilegen, die sie in das 6. und 5. Jahrhundert v. Chr. datieren. Nach Ansicht der Archäologen handelt es sich bei den Überresten um Teile eines Handwerkerviertels, das sich vermutlich auf einer Länge von 600 Metern entlang der Stadtmauern ausdehnte – damit wäre es eines der bisher größten bekannten Werkstattbezirke der griechischen Antike.
Dem Bonner Archäologen Gabriel Zuchtriegel zufolge ist die Anhäufung von Töpfereibetrieben ein Anzeichen dafür, dass die Stadt unter Berücksichtigung praktischer, sozialer und politischer Aspekte gebaut wurde – unter dem Leitspruch: "Wer darf oder soll wo wohnen und arbeiten?" Im Fall von Selinunt hatten die griechischen Stadtplaner dieses Viertel wahrscheinlich aus zwei Gründen an den Stadtrand gelegt: Einerseits würden so Rauch und Lärm von den Bewohnern ferngehalten, andererseits "konnten Öfen und Lager von mehreren Handwerkern gemeinsam benutzt werden", so Zuchtriegel.
Selinunt wurde laut dem athenischen Historiker Thukydides um 628 v. Chr. im Zuge der griechischen Kolonisierungsbewegung gegründet, als vom 8. bis 6. Jahrhundert v. Chr. zahlreiche Städte an der Küste des Mittelmeers und des Schwarzen Meers aus dem Boden schossen. Sie waren zunächst Handelsstützpunkte, beispielsweise in Gebieten mit großen Eisen- oder Kupferlagerstätten, sollten aber bald schon den steigenden Bevölkerungsdruck in den Heimatstädten entlasten. (dk)
Dem Bonner Archäologen Gabriel Zuchtriegel zufolge ist die Anhäufung von Töpfereibetrieben ein Anzeichen dafür, dass die Stadt unter Berücksichtigung praktischer, sozialer und politischer Aspekte gebaut wurde – unter dem Leitspruch: "Wer darf oder soll wo wohnen und arbeiten?" Im Fall von Selinunt hatten die griechischen Stadtplaner dieses Viertel wahrscheinlich aus zwei Gründen an den Stadtrand gelegt: Einerseits würden so Rauch und Lärm von den Bewohnern ferngehalten, andererseits "konnten Öfen und Lager von mehreren Handwerkern gemeinsam benutzt werden", so Zuchtriegel.
Selinunt wurde laut dem athenischen Historiker Thukydides um 628 v. Chr. im Zuge der griechischen Kolonisierungsbewegung gegründet, als vom 8. bis 6. Jahrhundert v. Chr. zahlreiche Städte an der Küste des Mittelmeers und des Schwarzen Meers aus dem Boden schossen. Sie waren zunächst Handelsstützpunkte, beispielsweise in Gebieten mit großen Eisen- oder Kupferlagerstätten, sollten aber bald schon den steigenden Bevölkerungsdruck in den Heimatstädten entlasten. (dk)
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