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Trotz Trump: US-Fachleute beteiligen sich an Grippeimpfstoff-Empfehlung

Entgegen Trumps Weisung waren US-Fachleute an der nun veröffentlichten WHO-Empfehlung für den Grippeimpfstoff beteiligt. Dadurch kann die Vakzine wohl normal produziert werden.
Impfstoff und Nadel
Die Produktion des Grippeimpfstoffs für den nächsten Herbst dauert etwa ein halbes Jahr. Deswegen muss die Entscheidung über die genauen Viren schon im März fallen – ein Prozess, der durch Trumps Weisungen zuletzt in Frage stand.

Trotz der Pläne der Trump-Regierung, nicht mehr mit internationalen Organisationen zu kooperieren, scheint die Entwicklung des Grippeimpfstoffs für die Saison 2025/26 normal voranzugehen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO veröffentlichte nun ihre Empfehlung, welche Viruslinien der Impfstoff abdecken soll. An den viertägigen Beratungen nahmen auch Fachleute der US-Seuchenschutzbehörde CDC teil – anscheinend entgegen der ausdrücklichen Weisung von US-Präsident Donald Trump. Damit steht den Impfstoffherstellern nun eine verlässliche Empfehlung zur Verfügung, wie der Grippeimpfstoff in der nächsten Saison zusammengesetzt sein soll.

Zuvor hatte das US-Gesundheitsministerium eine wichtige Sitzung des Impfstoff-Beratungspanels der Lebensmittel- und Medikamentenbehörde abgesagt. Das hatte für erhebliche Verunsicherung gesorgt, denn die Produktion des Impfstoffs für den nächsten Herbst muss bereits im März anlaufen. Die US-Gremien spielen wegen ihrer renommierten Fachleute und der umfangreichen von ihnen erhobenen Daten eine große Rolle im Entscheidungsprozess; zusätzlich nehmen die USA jährlich rund 150 Millionen Dosen Grippeimpfstoff ab. Deswegen hätte es die Relevanz der WHO-Empfehlung in Frage gestellt, wenn die Entscheidung über die Zusammensetzung des Impfstoffs ohne US-Beteiligung gefallen wäre.

Der gängige Dreifach-Grippeimpfstoff enthält die Subtypen H1N1, H3N2 sowie Influenza B, der Vierfachimpfstoff zusätzlich eine weitere, wahrscheinlich durch die Pandemiemaßnahmen ausgestorbene Variante. Die genauen Viruslinien müssen jedoch immer wieder angepasst werden, weil sich die Viren schnell verändern. Die inaktivierten Viren produziert man in Hühnereiern, was etwa ein halbes Jahr dauert. Deswegen berät die WHO jedes Jahr bereits Anfang März mit internationalen Fachleuten, welche Viruslinien im Herbst mutmaßlich die meisten Infektionen verursachen werden. Die nationalen Behörden – auch in den USA – folgen dieser Empfehlung dann üblicherweise.

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