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Medizin: Größeres Herzinfarktrisiko durch Gendefekt

Mithilfe genetischer Untersuchungen von fast 600 Herzinfarktpatienten identifizierten Wissenschaftler des Institute of Physical and Chemical Research in Tokio ein Gen, in dem eine einzelne Punktmutation zu einem deutlich erhöhten Risiko eines Herzinfarkts führt.

Das fragliche Gen kodiert für das Protein Galectin-2, welches bei entzündlichen Prozessen von Herzkranzgefäßen den Immunsignalstoff Lymphotoxin-alpha (LTA) bindet. LTA wird bei Verletzungen der Gefäßwände ausgeschüttet und beeinflusst Entzündungen, die letzlich in akuten Rissen der Herzkranzgefäße und damit einem Herzinfarkt münden können. Offenbar unterliegt die Konzentration von LTA dabei der Regulation durch Proteine wie Galectin-2, vermuten die Wissenschaftler. Falle Galectin-2 mutationsbedingt aus, so steige damit das Infarktrisiko.

Herzinfarkte gehören zu den häufigsten Todesursachen weltweit. In Deutschland sterben jährlich etwa 85 000 Menschen daran.
  • Quellen
Nature 429: 72–75 (2004)

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