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Planetarisches: Größter Neptun-Mond getrennt und eingefangen

Neptun
Triton, der größte Begleiter des Neptun, war einst ein eigenständiger Miniplanet, bevor ihn die Schwerkraft des Gasriesen zum Mond degradierte. Davor dürfte Triton allerdings ein von einem etwa gleich großen Himmelskörper begleitetes Zwillingsobjekt gewesen sein, berichten die Astronomen Craig Agnor und Douglas Hamilton. Die Forscher schließen dies aus ihren Berechnungen der ungewöhnlichen Umlaufbahn von Triton um Neptun und Simulationen des Einfang-Vorgangs.

Nur ein Aufeinandertreffen von Neptun und einem aus zwei Planetesimalen bestehenden Zwillingsobjekt erkläre die heute beobachtete Umlaufbahn von Triton zwanglos, so die Wissenschaftler der Universität von Kalifornien in Santa Cruz und des Observatoriums der Cote d'Azur. Der frühe Tritonzwilling sei dabei per Gravitation in die Fernen des Sonnensystems katapultiert worden. Frühere Modelle hatten die Entstehung des exzentrischen Tritonorbits nur mit Hilfe verschiedener komplizierter Annahmen mehr schlecht als recht simulieren können.

Triton ist mit rund 1,4 Plutomassen der größte Mond des Sonnensystems mit einer irregulären Bahn um seinen Mutterplaneten. Der Begleiter folgt bei seinem Orbit einer Ellipse und läuft dabei zudem noch retrograd – also entgegen der üblichen Richtung – um den Planeten. Seine Ähnlichkeit mit Pluto hatte schon verschiedene Theorien über eine gemeinsame Entstehung des jetzigen Neptun und des auch heute noch binären Pluto-Charon-Systems aufkommen lassen.

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