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Paläobiomechanik: Große Klappe, aber nicht gerade wendig

Tyrannosaurus rex war alles andere als ein eleganter Sprinter. Zu diesem Schluss kommen John Hutchinson von der Universität Stanford und seine Kollegen nach umfangreichen Computerstudien. Bestenfalls 40 Kilometer pro Stunde billigen sie der ausgestorbenen Raubechse als Höchstgeschwindigkeit zu. Schon für eine Vierteldrehung seiner fünf bis sieben Tonnen Gewicht hätte der Koloss ihren Schätzungen zufolge etwa ein bis zwei Sekunden gebraucht.

Die Forscher berücksichtigten, dass mit steigender Körpermasse nicht nur die Knochen extremen Kräften ausgesetzt sind. Bei Tyrannosaurus rex hätten Muskeln und Sehnen schnelle Bewegungen und die damit verbundenen Belastungen rein physikalisch nicht verkraften können. Die zweibeinige Riesenechse, so rechnen die Forscher vor, hätte zum Sprinten eine Beinmuskulatur benötigt, die mindestens 24 Prozent des gesamten Körpergewichtes ausmacht. Zum Vergleich: Mehr als 20 Prozent kommen bei den heutigen Sprintern im Tierreich nie vor, denn zusätzliche Muskulatur bedeutet wiederum mehr Gewicht, das es zu beschleunigen gilt.

Dass Tyrannosaurus rex trotzdem keine schlechte Karten in der späten Kreidezeit hatte, lag offenbar an seiner Nahrung: sie war wohl kaum schneller unterwegs. Triceratops und Edmontosaurus zum Beispiel waren ähnlich groß und somit denselben biomechanischen Beschränkungen unterworfen. (map)

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