Meteoriten: Kühlschrankgroßer Asteroid schlug auf dem Mond ein
Immer wieder gerät der Mond unter Beschuss von Brocken aus dem All: Am 11. September 2013 beobachteten Astronomen einen der bislang heftigsten Einschläge eines kleinen Asteroiden auf dem Mond. Der Himmelskörper hatte die Größe eines Kühlschranks und wog um 400 Kilogramm. Um 22:07 Uhr MESZ beobachtete der spanische Astronom Jose M. Madiedo von der Universidad de Huelva mit zwei Teleskopen in Südspanien den Erdtrabanten, als plötzlich ein heller Fleck im wegen der herrschenden Mondphase unbeleuchteten Mare Nubium aufblitzte. Er war für Sekundenbruchteile annähernd so hell wie der Polarstern und somit auch für das bloße Auge als Blitz sichtbar. Die weitere Auswertung der Teleskopaufnahmen zeigt für acht Sekunden ein Nachglühen an der Einschlagstelle. Hier kühlte das durch den Einschlag erhitzte Gestein des Mondbodens ab und das verdampfte Material des Impaktors schlug sich auf dem Mondboden nieder.
40 Meter großer Krater
Der eingeschlagene Himmelskörper war nach Ansicht der Forscher um Madiedo zwischen 0,6 und 1,4 Meter groß. Er setzte beim Impakt eine Energie frei, die der Explosion von rund 15 Tonnen des Sprengstoffs TNT (Trinitrotoluol) entsprach. Der dabei entstandene Krater dürfte rund 40 Meter Durchmesser aufweisen. Dass ein vergleichsweise kleines Objekt schon eine solche Wirkung entfaltet, liegt daran, dass sich der kleine Himmelskörper mit rund 17 Kilometer pro Sekunde (61 000 Kilometer pro Stunde) relativ zum Mond bewegte. Und da der Mond keine Atmosphäre hat, schlug der kleine Asteroid völlig ungebremst auf der Mondoberfläche auf. Dabei wurde seine Bewegungsenergie schlagartig in Wärme umgewandelt. Kurzzeitig werden hierbei Temperaturen von mehreren 1000 Grad Celsius erreicht. Daher verdampften sowohl der Impaktor als auch das unmittelbar getroffene Gestein und leuchteten dabei grell auf.
Der Einschlag war kein Einzelfall
Dies ist nicht der erste Einschlag, der auf dem Erdtrabanten beobachtet wurde. Am 17. März 2013 berichtete die US-Raumfahrtbehörde NASA über den Einschlag eines rund 40 Kilogramm schweren Meteoriten auf den Mond, der ebenfalls recht hell aufblitzte. Er wurde im Rahmen einer systematischen Überwachung des Mondes auf Meteoriteneinschläge gesichtet. Auch die jährlich wiederkehrenden Meteorströme sorgen für Lichtblitze auf dem Mond, die sich schon mit Amateurmitteln beobachten lassen. Eine Gelegenheit dazu bietet beispielsweise der Meteorstrom der Perseiden, der um den 12. August jedes Jahres sein Maximum erreicht.
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