Direkt zum Inhalt

Autoimmunkrankheiten: Grüner Tee gegen Schuppenflechte?

Teeblätter
Grüner Tee hilft womöglich gegen Hauterkrankungen wie Schuppenflechte oder Lupus Erythematodes. Zumindest im Tierversuch hatte ein Sud aus unfermentierten Teeblättern die verschiedenen Krankheitsbilder von Immundefekten der Haut heilen können, so das Ergebnis einer US-Studie.

Bei Schuppenflechte, der so genannten Psoriasis, lösen Immunzellen, die eigentlich gegen Entzündungen schützen sollen, einen Überschuss an Zytokinen aus. Diese Proteine regulieren normalerweise das Wachstum und die Differenzierung von Zellen, doch verursacht ein Zuviel davon selbst Entzündungen und eine Überproduktion an Hautzellen. Zudem bilden Erkrankte zuwenig Caspase-14 aus – ein Eiweiß, das auf Gene wirkt, die den Lebenszyklus von Hautzellen regulieren. Bei Psoriasis ist dieser Prozess unterbrochen. Da Hautzellen erst absterben, wenn neue gebildet wurden, verdickt und entzündet sich die Haut an dieser Stelle und blättert ab. Durch Polyphenole aus dem Tee wird die Bildung von Caspase-14 angeregt und damit die Hautzellproduktion normalisiert.

Zudem bewirkt der Extrakt, dass das Antigen PCNA (proliferating cell nuclear antigen) seltener aktiv wird. Es wird abgelesen, wenn sich Hautzellen teilen, doch geschieht dies bei Schuppenflechte zu oft und beschleunigt dadurch die Entstehung von Hautzellen. Denn es kommt im Krankheitsfall in allen Hautschichten vor, während es bei gesunden Menschen nur in der Basalschicht der Epidermis arbeitet. Die Tee-Polyphenole drängen sie zurück, sodass nur in der Basalschicht normale PCNA-Spiegel verblieben.

Nun hoffen die Forscher, basierend auf dieser Entdeckung neue Therapien gegen diverse Autoimmunkrankheiten der Haut Hautkrankheiten entwickeln zu können. Viele der momentan gängigen Behandlungen sind häufig noch riskant und Nebenwirkungen verbunden wie etwa die Bestrahlung mit UV-Licht, die auf Dauer zu Hautkrebs führen kann. (dl)

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.