Planetenmonde: Guter Phobos, du gehst so stille
Der US-Marsrover Curiosity, der nun seit mehr als einem Jahr auf der Oberfläche des Roten Planeten unterwegs ist, nutzt eine Reihe von Kameras, um sein Umfeld zu erkunden. Nun verwendeten die Missionskontrolleure die Telekamera des Rovers, um am 1. August 2013 eine Bedeckung des äußeren Marsmonds Deimos durch den inneren Trabanten Phobos zu dokumentieren. Auf den Bildern lassen sich aus einer Entfernung von rund 6000 Kilometern die größeren Einschlagkrater auf Phobos erkennen und deutlich tritt die unregelmäßige Form des Trabanten hervor. Auch der wesentlich weiter entfernte Deimos zeigt seine Kartoffelform.
Erstmals konnte eine Bedeckung von Deimos durch Phobos von der Marsoberfläche aus beobachtet werden. Der Vorgang dauerte nur etwa 55 Sekunden. Phobos bewegt sich dabei von West nach Ost, da er den Mars schneller umläuft als jener rotiert. Deimos dagegen bewegt sich sehr langsam von Ost nach West und ist dabei rund zweieinhalb Tage lang am Marshimmel zu sehen. Seine Umlaufbahn ist nicht weit vom synchronen Orbit entfernt, dann würde er wie ein geostationärer Satellit über einer Hemisphäre des Mars stillstehen.
Die Bildserie ist aber nicht nur ästhetisch reizvoll, sondern hat auch einen wissenschaftlichen Hintergrund. Mit der Beobachtung der Bedeckung vom Marsboden aus lassen sich die Umlaufbahnen der beiden Trabanten mit extrem hoher Genauigkeit vermessen. Daraus können die Planetenforscher unter anderem auch den Tidenhub berechnen, den der mit maximal 27 Kilometer Durchmesser winzige Phobos auf den Mars ausübt.
Obwohl Phobos so klein ist, erscheint er am Marshimmel etwa halb so groß wie der Mond an unserem Firmament, da er den Mars in geringem Abstand umrundet. Deimos dagegen wirkt eher wie ein heller Stern, mit guten Augen könnte es einem künftigen Astronauten gelingen, ihn als kleine Scheibe zu erkennen.
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