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Kriminalität: Haarige Mordfälle

Anteil schwerer Isotope im Regenwasser
Zeig’ mir dein Haar, und ich sag’ dir, wo du wohnst: Nach diesem Motto könnte die Polizei in den USA künftig vermehrt auf Verbrecherjagd gehen. Anhand von Haarproben lässt sich bestimmen, wo eine Person regelmäßig Wasser getrunken und somit in letzter Zeit gelebt hat. Das konnte eine Forschergruppe um den Geochemiker Thure Cerling nun nachweisen.

Die Information steckt im Verhältnis der schweren zu den leichten Isotopen (Atomsorten) von Sauerstoff und Wasserstoff; denn dieses Verhältnis hängt vom Ort des Niederschlags ab. Wenn Wolken vom Meer auf den Kontinent ziehen, regnen die schweren Isotope wegen ihres höheren Gewichts zuerst aus. Weiter im Landesinneren nimmt ihr Anteil im Grundwasser daher ab. Zwar löscht ein Mensch seinen Durst auch mit Getränken aus dem Laden oder Gasthaus, doch ein großer Teil davon wird gleichfalls regional produziert.

Den genauen Wohnort können die Wissenschaftler mit dieser Methode zwar nicht feststellen, aber immerhin beispielsweise herausfinden, ob jemand in Utah oder Texas lebt. Forensiker versprechen sich davon vor allem Hilfe bei der Klärung der Herkunft anonymer Mordopfer. Auch Anthropologen und Archäologen könnten mit Hilfe der Methode etwa Völkerwanderungen besser erforschen.

Malte Jessl

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