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News: Handynutzer behalten kühlen Kopf

Eine niederländische Forschungsorganisation hat in Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern ein Verfahren entwickelt, mit dem sich der Temperaturanstieg im Kopf von Mobiltelefonbenutzern präzise ermitteln läßt. Die zweijährige Untersuchung zu diesen Thema zeigt, daß es zu keinem wesentlichen Anstieg durch GSM-Telefone kommt.
Bereits seit einiger Zeit ist bekannt, daß Funkwellen ab einer gewissen Stärke zum Anstieg der Körpertemperatur führen. Da eine zu starke Temperaturerhöhung nicht akzeptabel ist, wurden international Grenzwerte für die Belastung durch elektromagnetische Wellen festgesetzt. Ebenso wie andere Funksender müssen auch Mobiltelefone bestimmte Anforderungen erfüllen.

Bislang war es nicht möglich, den bei der Benutzung von Mobiltelefonen auftretenden Temperaturanstieg präzise zu ermitteln. Einem multidisziplinären Projektteam unter der Leitung des TNO-Laboratoriums für Physik und Elektronik in Zusammenarbeit mit der Universitätsklinik Utrecht und der Universität Bergen ist dies aber kürzlich mit Hilfe eines kombinierten Berechnungsverfahrens gelungen. Nachdem zunächst anhand einer wissenschaftlich anerkannten Methode die Absorption von Funkwellen im Kopf ermittelt worden war, konnte mit Hilfe eines neuartigen, in der Universitätsklinik Utrecht entwickelten Modells der Temperaturanstieg im Kopf präzise berechnet werden. Dabei wurde erstmals die Kühlwirkung infolge der Wärmeleitung und der Blutzirkulation im Kopf berücksichtigt.

Die Berechnungen wurden für eine erwachsene Person durchgeführt. Der errechnete Temperaturanstieg im Gehirn beträgt in diesem speziellen Fall höchstens 0,1 Grad Celsius. Dieser Höchstwert wurde an der Oberfläche des Gehirns gemessen, wo die Temperatur unter der normalen Körpertemperatur liegt. Im Innern des Gehirns ist der Temperaturanstieg geringer. Der Höchstwert wird nach etwa 15minütigem Telefonieren erreicht; danach bleibt die Temperatur konstant. Bei der Untersuchung wurde von einer gleichbleibenden, maximalen Sendeleistung des GSM-Telefons ausgegangen.

Obwohl bisher nur die Auswirkungen auf einen bestimmten Personentypus untersucht worden sind, eignet sich das neue Berechnungsverfahren für die wissenschaftliche Unterbauung der heutigen Grenzwerte. Je nach Anatomie des Telefonbenutzers kann der Temperaturanstieg variieren. Die Untersuchung gibt aber keinen Anlaß zu der Annahme, daß der Anstieg bei anderen Personen wesentlich höher sein könnte.

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