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Asteroiden: Hayabusa-2 hat reiche Beute gemacht

Ein erster Blick in die Probenkapsel der japanischen Raumsonde Hayabusa-2 zeigt reichlich Gesteinsmaterial vom Asteroiden Ryugu. Gase, die aus dem Gestein freigesetzt wurden, konnten bereits analysiert werden.
Hayabusa-2 / MASCOT

Ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk für Planetenforscher brachte die japanische Raumsonde Hayabusa-2 am 5. Dezember 2020 zur Erde: In ihrer Rückkehrkapsel, die an diesem Tag in Australien landete, befinden sich tatsächlich mehrere Gramm eines kostbaren Materials, nämlich Gestein des Asteroiden Ryugu. Dies teilte die japanische Raumfahrtbehörde JAXA am Morgen des 15. Dezember mit. In den Stunden zuvor war die Probenkammer im Hochvakuum im Extraterrestrial Sample Curation Center in Tokio erstmals geöffnet worden, so dass ihr Inhalt sichtbar wurde. Die JAXA hatte auf eine Mindestmenge von nur etwa 0,1 Gramm gehofft, jetzt zeigt sich, dass es sehr viel mehr sein muss.

Erster Blick in die Probenkammer von Hayabusa-2 | Ein erster Blick in die Probenkammer der japanischen Raumfahrtbehörde JAXA zeigt, dass sich offenbar mehrere Gramm des kostbaren Gesteins des Asteroiden Ryugu in ihr befinden. Somit steht genug Material für ausführliche chemische und mineralogische Analysen zur Verfügung.

Auf dem veröffentlichten Bild lassen sich zahlreiche Bröckchen mit mehreren Millimeter Durchmesser erkennen, in manchen von ihnen sind kleine, helle Einsprenglinge zu sehen. Diesem Material entspricht keiner der vielen zehntausend auf der Erde gefundenen Meteoriten. Es ist etwas völlig Neues, und die Planetenforscher weltweit warten mit großer Spannung auf die ersten detaillierten Untersuchungen. Daran werden auch Wissenschaftler aus Deutschland beteiligt sein. Dies ist zudem nur das erste von mehreren Probenfächern im Inneren der Rückkehrkapsel, auch in den anderen könnte sich noch Material befinden.

Zudem konnten die Wissenschaftler vor dem Öffnen der Kapsel Gase absaugen. Ihre erste Analyse im Massenspektrometer zeigte, dass sie aus dem Gestein des Asteroiden stammen. Somit transportierte Hayabusa-2 erstmals extraterrestrisches Gas zur Erde. Über seine chemische Zusammensetzung schweigt sich die JAXA bislang aus, sie teilte nur mit, dass sie sich deutlich von unserer Atmosphäre unterscheidet.

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