Astronomie und Praxis: Beobachtungen: Himmelsereignisse im Jahr 2026: Was, wann, wo und wie?

Im bevorstehenden Jahr 2026 dürfen wir uns wieder auf Finsternisse, Bedeckungen durch den Mond, Meteorströme und auf Begegnungen von Himmelskörpern untereinander freuen. Für die Beobachtung der interessantesten Ereignisse genügt oft ein Fernglas oder ein kleines Teleskop; geht es um helle Meteore, dann klappt es sogar schon mit bloßem Auge: Nehmen Sie sich einfach einen Liegestuhl, lehnen Sie sich zurück und genießen Sie den Blick auf den Sternenhimmel. Auch Aufnahmen stimmungsvoller Astrofotos sind heutzutage nicht mehr schwierig. Vorzeigbare Bilder gelingen schon mit einer Digitalkamera, einem kompakten Teleobjektiv oder einem Smartphone. Sehr beliebt wurden in jüngerer Zeit auch die Smartscopes: kompakte Teleskope auf einem kleinen Stativ, die selbstständig Objekte am Himmel finden und fotografieren (siehe »Große Planeten im kleinen Teleskop«).
Die günstigsten Beobachtungszeiten für die großen Planeten und die ergiebigsten Meteorströme sowie die wichtigsten Ereignisse, über die wir Sie im Folgenden informieren, haben wir in einer Übersicht zusammengestellt (siehe »Sehenswerte astronomische Ereignisse 2026 in Mitteleuropa«). Alle Zeitangaben in diesem Beitrag erfolgen in Mitteleuropäischer Zeit (MEZ) beziehungsweise in Mitteleuropäischer Sommerzeit (MESZ). Die MESZ gilt vom 29. März bis zum 25. Oktober 2026. Innerhalb dieses Zeitraums ist der MEZ eine Stunde hinzuzuzählen; beispielsweise entspricht 00:00 Uhr MEZ einer Mitteleuropäischen Sommerzeit von 01:00 Uhr MESZ.
Mondschatten trifft Erde
Die wohl aufsehenerregendsten Himmelsereignisse sind die Verfinsterungen von Sonne und Mond. Wenn bei Neumond der Schatten unseres Trabanten auf die Erde fällt, ist eine Sonnenfinsternis zu sehen. Da der Kernschatten des Mondes sehr schmal ist, tritt eine totale Verfinsterung nur innerhalb eines rund 200 Kilometer breiten Streifens ein; außerhalb davon erscheint die Finsternis partiell. Mit einer sicheren Sonnenfinsternisbrille oder einem Objektivfilter ausgerüstet, zeigt sich dann eine »angebissene« Sonnenscheibe. Innerhalb der Totalitätszone wird die Sonnenscheibe für wenige Minuten perfekt abgedeckt, wie am 12. August 2026 kurz vor Sonnenuntergang über den Balearen und dem Norden Spaniens. Nur während der Totalität ist auch die Korona zu erkennen, welche die dunkle Mondscheibe als heller Strahlenkranz umsäumt. In Deutschland wird uns an diesem Sommerabend eine untergehende Sonnensichel geboten, denn hierzulande bedeckt der Mond unser Tagesgestirn nicht vollständig – aber immerhin erreicht der Bedeckungsgrad maximal 85 bis 90 Prozent (siehe »Schwarze Sonne und feurige Sichel«). Suchen Sie daher rechtzeitig einen Standort mit freier Sicht auf den Westnordwesthorizont auf.
Lichtdämpfender Horizontdunst mag dem Auge einen angenehmen Blick auf die rote Sonnensichel und spektakuläre Fotos ohne Filter erlauben – seien Sie dennoch vorsichtig: Blicken Sie niemals ungeschützt in die Sonne, schon gar nicht mit einem Fernglas oder Fernrohr. Bei klarem Himmel ist eine im Astrofachhandel erhältliche Finsternisbrille bis kurz vor Sonnenuntergang die beste und sicherste Wahl. Sie darf allerdings niemals in Verbindung mit optischen Geräten eingesetzt werden, weil deren lichtsammelnde Wirkung die Bildhelligkeit vervielfacht. Für eine detaillierte Beobachtung der Finsternis eignet sich eine geprüfte Sonnenfilterfolie der Dichte 6, die mit einer einfachen Papphalterung und Klebeband sicher vor den beiden Objektiven Ihres Fernglases oder vor dem Objektiv eines Teleskops angebracht wird (siehe »Sichere Sonnenbeobachtung«).
Erdschatten trifft Mond
Rund zwei Wochen nach der Sonnenfinsternis haben Erde und Mond ihre Rollen vertauscht. Zur Vollmondphase am 28. August befindet sich der Mond im Schatten der Erde. Zwar wird der Trabant an diesem Tag nicht total verfinstert, aber immerhin taucht er tief in den Kernschatten der Erde ein, was einen interessanten Anblick verspricht. Allerdings steht der Mond zu dieser Zeit in Mitteleuropa schon tief über dem Westhorizont. So erleben wir den Untergang einer partiell verfinsterten Mondscheibe in der Morgendämmerung (siehe »Roter Mond am frühen Morgen«).
Wie schon bei vergleichbaren Mondfinsternissen in den Vorjahren kommt es zu einem Wettrennen der fortschreitenden Verfinsterung des Mondes mit der zunehmenden Dämmerung. Eine gute Horizontsicht und ein klarer Himmel sind erforderlich, diesmal in Richtung Südwesten. Ein Fernglas ermöglicht einen besonders eindrucksvollen Anblick des Himmelsschauspiels, denn das Sehen mit beiden Augen kommt mit den subtilen Kontrasten und Farbvariationen in einer Mondfinsternis am besten zurecht. Bereits gegen 04:00 Uhr MESZ lässt sich der zunehmend dunklere Halbschatten am Ostrand der Mondscheibe ausmachen. Ist der Mond tiefer in den Erdschatten eingetaucht, dann lassen sich auch in dieser Phase Unterschiede zwischen der Mitte und dem Rand der rötlich verfärbten Mondscheibe wahrnehmen.
Nach einer Periode von 18 Jahren, 11 Tagen und 8 Stunden nehmen Erde, Mond und Sonne annähernd wieder dieselben Positionen im Raum zueinander ein; man spricht von einer Sarosperiode. Somit ähneln die Verhältnisse während der Mondfinsternis vom 26. August denjenigen vom 16. August 2008. Unser Online-Bildarchiv spektrum.de/leserbilder/astronomie/, wo Leserinnen und Leser ihre Astrofotos hochladen können, ist längst volljährig – so können wir Ihnen eine schöne Aufnahme des damaligen Ereignisses präsentieren (siehe »Der Saroszyklus in Aktion«).
Eine Sarosperiode umfasst keine ganze Zahl von Tagen, sondern dauert acht Stunden länger, was einer drittel Erdrotation entspricht: Gegenüber der früheren Finsternis hat sich unser Planet am Morgen des 26. August 2026 um 360 Grad/3, also 120 Längengrade, weitergedreht. Im Unterschied zum Jahr 2008, als sich der verfinsterte Mond am Abend über dem Osthorizont befand, sehen wir die kommende Finsternis somit erst am frühen Morgen über dem Westhorizont. Erst nach drei Sarosperioden, also rund 54 Jahren, lässt sich erneut eine Finsternis dieser Serie über dem mitteleuropäischen Osthorizont beobachten: am 18. September 2062.
Ein genaueres Studium der Bahnverhältnisse zeigt, dass die Finsternisse langfristig einem festen Schema folgen: Ereignisse, die im Abstand einer Sarosperiode aufeinanderfolgen, bilden eine Sarosserie. Die Mondfinsternis im August 2026 gehört der Serie Nr. 138 an, die im Jahr 1521 begann: Zu Beginn streifte der Mond nur den nördlichen Halbschatten der Erde, bei den aktuellen Finsternissen taucht er partiell in den Kernschatten ein, und ab 2044 wird er sogar total verfinstert. Erst ab dem Jahr 2513 werden die Finsternisse wieder partiell; die Mondbahn quert dann nur noch den südlichen Teil des Kernschattens. Die Serie endet mit einer Halbschattenfinsternis im Jahr 12 118, wobei der Mond nur noch den äußersten südlichen Teil des Schattens streift.
Natürlich gehört auch die oben beschriebene Sonnenfinsternis einer Serie an: Der solare Saroszyklus Nr. 126 begann im Jahr 1179 und endet 2459. Vorgänger der Finsternis des Jahres 2026 war diejenige vom 1. August 2008. Sie war über Asien sichtbar und wird nun acht Stunden weiter westlich, über Europa und im atlantischen Raum, gastieren.
Allerlei sehenswerte Begegnungen
Auf seiner Himmelsbahn passiert unser Trabant immer wieder Hintergrundsterne und Planeten; manchmal kommt es sogar zu einer Bedeckung. Das Jahr 2026 bietet zwei Ereignisse, die sich mit bloßem Auge oder einem Fernglas verfolgen lassen: die Bedeckung des hellen Sterns Regulus im Sternbild Löwe am Abend des 29. März und die Bedeckung der Venus am Taghimmel des 14. September. Beobachtungen solcher Ereignisse gaben schon den Astronomen des Altertums die Gewissheit, dass der Mond der Erde näher sein muss als alle anderen Objekte des Himmels. Das passt gut zu der Tatsache, dass er auch die schnellste scheinbare Bewegung am Himmel hat.
Der Eintritt von Regulus am dunklen östlichen Rand des zu drei Vierteln beleuchteten Mondes erfolgt gegen 20:20 Uhr MESZ; das Ereignis kann mit bloßem Auge verfolgt werden. Der Austritt erfolgt rund eine Stunde später am hellen Mondrand und lässt sich am besten mit einem Fernglas oder einem kleinen Teleskop verfolgen. Gleiches gilt für die Beobachtung der Venusbedeckung durch die schmale, zunehmende Mondsichel am 14. September (siehe »Spektakel am Taghimmel«). Ein transparenter, tiefblauer Himmel ohne Schleierwolken oder Dunst macht durch den höheren Kontrast natürlich einen großen Unterschied. In jedem Fall wird der Austritt einfacher zu sehen sein als der Eintritt, da er am hellen Mondrand erfolgt, der dem Auge einen Anhaltspunkt bietet; zudem stehen Mond und Venus dann höher am Taghimmel.
Während seiner monatlichen Reise entlang des Tierkreises begegnet der Erdtrabant neben hellen Planeten auch mehreren Sternhaufen. Nennenswert im Jahr 2026 sind seine Besuche beim offenen Sternhaufen Messier 44 (Praesepe) im Sternbild Krebs sowie bei der Venus am selben Tag, dem 17. Juni. Des Weiteren begegnet der Mond am 11. Juli und am 28. Oktober den Plejaden im Sternbild Stier.
Auch die meisten Planeten sind gesellige Wanderer am Sternenhimmel. So zieht der Ringplanet Saturn am 22. Februar 2026 am fernen Gasriesen Neptun vorüber. Die Venus trifft sich am 23. April mit Uranus und den Plejaden, am 9. Juni mit Jupiter, am 9. Juli mit Regulus im Löwen und am 9. November mit Spika im Sternbild Jungfrau. Der Winzling Merkur, der es stets eilig hat, passiert am 15. August 2026 den Riesenplaneten Jupiter. Mars, der im Sommer am Morgenhimmel sichtbar wird, zeigt sich am 4. Juli nahe Uranus und durchquert vom 10. bis zum 12. Oktober die Praesepe. Zudem hält sich der Rote Planet vom 14. bis zum 28. November unweit von Jupiter und Regulus auf.
Sichtbarkeiten der Planeten
Im Lauf des Jahres 2026 können wir alle großen Planeten am Himmel beobachten, allerdings nicht gleichermaßen gut. Besonders für das erfolgreiche Aufsuchen des stets sonnennahen Merkur gelten spezielle Regeln: Für eine günstige Sichtbarkeit muss der Planet seinen maximalen Winkelabstand zur Sonne – entweder die größte westliche oder die größte östliche Elongation – erreicht haben. Doch eine weitere Bedingung kommt hinzu. Wie alle großen Planeten, so bewegen sich auch Merkur und Venus entlang der Ekliptik. Hierunter versteht man die scheinbare jährliche Bahn der Sonne durch die Sternbilder des Tierkreises. Damit ein innerer Planet in der Morgen- oder Abenddämmerung gut sichtbar ist, muss er sich auf einem steil am Horizont aufragenden Teilstück der Ekliptik aufhalten. Anderenfalls würde er nahezu zeitgleich mit der Sonne auf- oder untergehen und somit im hellen Tageslicht versinken.
Abendsichtbarkeiten von Merkur ergeben sich in der zweiten Februarhälfte und Mitte Juni; eine günstige Morgensichtbarkeit folgt in den Tagen um den 21. November. Der meist zwischen +0,3 und –1,0 mag helle Planet ist dann nach Sonnenuntergang beziehungsweise vor Sonnenaufgang sichtbar. Hierfür sind eine freie Sicht zum Horizont und eine transparente Atmosphäre erforderlich. Ein Fernglas erleichtert das Auffinden in der hellen Dämmerung.
Viel einfacher ist meist unser innerer Nachbarplanet zu sehen, nicht nur, weil er das hellste Gestirn nach Sonne und Mond ist. Die Venus holt in ihren Elongationen sehr viel weiter aus als Merkur und präsentiert sich in diesem Jahr überwiegend als Abendstern, von Ende Februar bis September 2026. Im August erreicht sie ihre größte östliche Elongation, wobei sie leider ungünstig auf der Ekliptik positioniert ist, da die Ekliptik zu dieser Zeit in einem flachen Winkel zum Horizont verläuft: Relativ zur untergegangenen Sonne steht die Venus nicht sehr hoch am Himmel. Ihre Sichtbarkeit ist daher im Frühling besser, trotz des geringeren Winkelabstands von der Sonne. Im Spätherbst hat unser Schwesterplanet sich dann zum winterlichen Morgenstern gewandelt.
Die äußeren Planeten Mars, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun lassen sich am besten in den Monaten um ihre jeweilige Oppositionsstellung herum beobachten. Am Tag der Opposition steht ein Planet der Sonne am Himmel gegenüber; er geht abends bei Sonnenuntergang im Osten auf, erreicht gegen Mitternacht seinen Höchststand über dem Südhorizont und geht morgens bei Sonnenaufgang im Westen unter. Für Jupiter ist dies bereits am 10. Januar 2026 der Fall; es folgen Neptun am 26. September, Saturn am 4. Oktober und Uranus am 26. November. Mars hingegen versucht über das gesamte Jahr hinweg, seiner Opposition zu entfliehen, die er erst im Jahr 2027 erreichen wird. Liebhaber der Saturnringe können im Herbst sehen, dass sie sich gegenüber dem Vorjahr etwas weiter geöffnet haben (siehe »Nicht mehr ganz auf Kante«).
Abseits der Planeten: Kometen und Meteore
Längst nicht alle astronomischen Attraktionen sind vorhersehbar, beispielsweise Polarlichterscheinungen, die infolge von Eruptionen auf der Sonne und den hierdurch verursachten Störungen des Erdmagnetfelds auftreten. Auch Kometen erscheinen bisweilen unvorhergesehen am Himmel. Zwar sind ihre Bahnen häufig dank einer frühen Entdeckung bekannt, unsicher bleibt jedoch oft, wie sich ihre Helligkeit auf dem weiten Weg von den Außenbezirken des Sonnensystems in die wärmende Nähe unseres Tagesgestirns entwickeln wird. Kometenliebhabern bleibt aber stets die Hoffnung auf einen prachtvollen Schweifstern; Informationen hierüber und zu allen anderen aktuellen Themen der Astronomie lesen Sie auf www.spektrum.de/astronomie.
Gut bekannt sind hingegen die Zeiträume, in denen verschiedene Meteorströme besonders aktiv sind (siehe »Meteore rund ums Jahr«). Meteore werden von kleinen Partikeln verursacht, die entlang einer Kometenbahn im Raum verteilt sind: Sie haben sich einst vom Kern eines Kometen gelöst und wurden allmählich entlang seiner Bahn verstreut. Gelangt die Erde auf ihrem Weg um die Sonne in die Nähe der Kometenbahn, dringen die Partikel mit hohen Geschwindigkeiten in die Erdatmosphäre ein. Vom Boden aus betrachtet scheinen die Meteore von einem bestimmten Punkt am Himmel auszugehen, dem Radianten.
Wenn der Vollmond nicht stört, lohnt es sich, eine ganze Nacht oder die frühen Morgenstunden vor Tagesanbruch unter einem dunklen Himmel zu verbringen. Der morgendliche Blick in Fahrtrichtung der Erde auf ihrer Bahn um die Sonne führt zu helleren Meteoren, weil die verursachenden Staubpartikel dann frontal auf uns zukommen und mit höherer Energie in der Hochatmosphäre aufleuchten. Oft steht dann auch der Radiant höher am Himmel. Zwar sind nur aufmerksame Augen für die Meteorbeobachtung erforderlich, aber etwas Geduld sollte man schon mitbringen.
Die großen Meteorströme werden nach den Sternbildern benannt, in denen ihr jeweiliger Radiant liegt. Zu bestimmten Zeiten treten recht ergiebige Ströme auf: Gleich zu Neujahr begrüßen uns die Quadrantiden mit einem himmlischen Feuerwerk, das am 3. Januar seinen Höhepunkt erreicht. Ihr Radiant liegt im Sternbild Bärenhüter (lateinisch: Bootes), das in früheren Jahrhunderten als Mauerquadrant (lateinisch: Quadrans Muralis) bezeichnet wurde. Weitere besonders aktive Ströme sind die Perseiden in den Tagen um den 12. August, die Orioniden um den 21. Oktober sowie die Leoniden um den 17. November. So geht es in jeder Jahreszeit recht lebhaft am Himmel zu. Aktuelle Informationen zu weiteren, auch schwächeren Meteorströmen erhalten Sie im SuW-Heft des jeweiligen Monats und auf den Webseiten des Arbeitskreises Meteore e. V. (www.meteoros.de) und der International Meteor Organization (www.imo.net).
Was sonst noch passiert
Ein besonderes Highlight des Jahres sollten Sie sogleich in Ihrem Kalender notieren. Es findet vor allem auf der Erde statt: der von der Vereinigung der Sternfreunde e. V. (VdS) organisierte Astronomietag am 28. März 2026. Volkssternwarten, Planetarien und Forschungseinrichtungen, Museen und Schulen, aber auch Einzelpersonen, bieten an diesem Tag zahlreiche Aktivitäten für die interessierte Öffentlichkeit an (siehe »Astronomie für alle«). Hinweise auf Veranstaltungen in Ihrer Nähe erhalten Sie unter astronomietag.de. Dort können Sie auch eigene Aktivitäten anmelden und Infomaterialien herunterladen.
Sollten Sie im Jahr 2026 eines der hier beschriebenen Himmelsereignisse fotografiert haben, dann freuen wir uns auf Ihre Einsendungen gelungener Bildergebnisse: Unter spektrum.de/leserbilder/astronomie/ können Sie Ihre Aufnahmen hochladen. Auf diese Weise teilen Sie Ihren Beobachtungserfolg mit uns und anderen Interessierten. Für das kommende Jahr wünschen wir Ihnen viele klare Tage und Nächte!
Meteore rund ums Jahr
Im Lauf eines Jahres treten zahlreiche Meteorströme auf. Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über alle für die Praxis wichtigen Daten. Neben der Position des Ausstrahlungspunkts (Radiant) und der Eintrittsgeschwindigkeit υ∞ der Meteore findet sich hier auch der Wert der stündlichen Zenitrate (englisch: zenithal hourly rate, ZHR). Er bezieht sich auf die Annahme des Radianten im Zenit und den Idealfall eines dunklen Himmels, an dem mit bloßem Auge noch Sterne der Helligkeit 6,5 mag sichtbar sind. An einem aufgehellten Himmel sehen Sie jedoch weniger Meteore, was einer geringeren ZHR entspricht. Dies lässt sich mithilfe eines Korrekturfaktors r berücksichtigen, den die Tabelle ebenfalls auflistet. Mit ihm ergibt sich die auf eine Grenzhelligkeit von mg = 5,5 mag bezogene Zenitrate ZHRkorr gemäß der Formel ZHRkorr = ZHR/r. Beispielsweise gilt für die Perseiden ZHR = 100 und r = 2,6. Aus diesen Werten folgt ZHRkorr = 100/2,6, also rund 38 Meteore pro Stunde. Die Rate der tatsächlich am Himmel sichtbaren Meteore ist aber nochmals geringer, da ein einzelner Beobachter nur etwa ein Drittel des Himmels überwachen kann und da sich der Radiant nicht im Zenit befindet. Für andere Grenzhelligkeiten als 5,5 mag müssen Sie der Rechnung andere Korrekturfaktoren rmg zugrunde legen: Es gilt rmg = r 6,5 – mg, wobei r wieder der in der Tabelle angegebene Korrekturfaktor und mg die visuelle Grenzhelligkeit an Ihrem Beobachtungsort ist. Berücksichtigt man zusätzlich den Höhenwinkel h des Radianten über dem Horizont, so ergibt sich die stündliche Rate der Meteore zu ZHR⋅(sin h) / r 6,5 – mg.Sehenswerte astronomische Ereignisse 2026 in Mitteleuropa
Die folgende Tabelle berücksichtigt vorhersagbare Ereignisse in den kommenden Monaten. Hierzu gehören die günstigsten Sichtbarkeiten der großen Planeten. Die inneren Planeten Merkur und Venus lassen sich am besten beobachten, wenn ihr Winkelabstand zur Sonne maximal ist: Zur Zeit der größten westlichen Elongation geht der Planet morgens vor der Sonne auf und lässt sich dann über dem Osthorizont beobachten. Während der östlichen Elongation geht der Planet hingegen abends nach der Sonne unter und erscheint zuvor über dem Westhorizont. Venus erreicht im Jahr 2026 eine östliche Elongation.
Für die Sichtbarkeit der äußeren Planeten Mars, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun eignen sich die Monate um den jeweiligen Oppositionstermin, wenn der Planet der Sonne am Himmel gegenübersteht. Der Planet geht dann abends zu Sonnenuntergang im Osten auf und morgens zu Sonnenaufgang im Westen unter. Seine Höchststellung über dem Südhorizont, die sogenannte Kulmination, erreicht er um Mitternacht (00:00 Uhr MEZ beziehungsweise 01:00 Uhr MESZ). Mars erreicht im Jahr 2026 keine Opposition. Informationen über kurzfristige Entwicklungen – insbesondere Prognosen über Kometen oder Details zur Aktivität von Meteorströmen – veröffentlichen wir regelmäßig in unserer monatlichen Rubrik »Aktuelles am Himmel«.
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