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Zweiter Weltkrieg: Hitlers Kunstraub in Fotoalben

Die Fotomappe Nr.8
Mit der Vision des weltgrößten Museums im Kopf befahl Adolf Hitler am 5. Juli 1940 die Beschlagnahmung aller Güter von Juden und Freimaurern in den besetzten Gebieten. So konfiszierten der Einsatzstab unter Reichsleiter Alfred Rosenberg und zwei weitere Sonderkommandos über zwanzigtausend Objekte aus Kunstsammlungen und katalogisierten diese in über 100 Fotobänden. In der vergangenen Woche wurden nun zwei der 61 als verschollen geltenden Alben den U.S. National Archives übergeben. Sie stammen aus dem Besitz der Erben eines amerikanischen Soldaten, der in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs in Berchtesgaden stationiert gewesen war.

Die in Leder gebundenen Bände beinhalten Fotographien der einzelnen Kunstschätze und Angaben zu ihrer Entstehung, dem Künstler und der Herkunft. Aus diesem Fundus wollte Hitler die schönsten Stücke für das geplante Führermuseum in seiner Heimatstadt Linz auswählen. 39 Alben wurden nach dem Krieg im Schloss Neuschwanstein gefunden, wo Rosenberg sein Hauptdepot unterhielt.

Robert Edsel, der die Bedeutung dieser Alben erkannte und die Besitzer dazu veranlasste, sie dem Archiv zu übergeben, und seine Kollegen nennen die Entdeckung "eine der bedeutendsten Funde im Zusammenhang mit Hitlers vorsätzlich geplantem Kunstraub seit den Nürnberger Prozessen. Es ist aufregend zu wissen, dass Originaldokumente, die diesen wichtigen Aspekt des Zweiten Weltkriegs beleuchten, immer noch wiedergefunden werden – besonders hinsichtlich der hunderten Objekte, die immer noch vermisst sind".

Miriam Müller

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