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Italien: Hölzerner Thron in Herculaneum entdeckt

Ein Relief des Thrones zeigt
Unzählige Objekte des römischen Alltags sind in den Ruinenstädten rund um den Vesuv schon zum Vorschein gekommen. Was so vielen Menschen das Leben kostete, ist nun einmal mehr ein Segen für die Archäologie: Forscher fanden unter der berühmten Villa dei Papiri in Herculaneum einen Thron aus Holz und Elfenbein.

Geschmückt ist der kostbare Stuhl, von dem zwei Beine und ein Teil der Rückenlehne erhalten blieben, mit einem Relief der Gottheit Attis. Dessen Kult war in Herculaneum im 1. Jahrhundert n. Chr. weit verbreitet. Der Gott des Sterbens und der Wiedergeburt ist neben einer heiligen Kiefer dargestellt, wie er gerade einen Kiefernzapfen aufsammelt. Auch auf den anderen Reliefs sind Blätter, Blumen und der Gott Dionysos kunstvoll herausgearbeitet, so dass der Frühling und die Wiedergeburt das zentrale Thema dieses Throns zu sein scheinen.

Organisches Material hat sich zwar unter der Vulkanasche, die die ganze Stadt bedeckte recht gut erhalten, "aber wir fanden nie ein Möbelstück von solch besonderer Bedeutung und Dekoration. Es ist der erste Thron aus römischer Zeit, der bis heute überdauerte", ließ die Leiterin der Ausgrabung Maria Paola Guidobaldi von der Soprintendenza archeologica di Pompei verlauten.

Die Villa dei Papiri wurde wie die gesamte Region beim Ausbruch des Vesuv 79 n. Chr. unter einem Ascheregen begraben. Eine Bibliothek von tausenden Papyrus-Rollen, die in dem Haus gefunden wurde, gab der Villa ihren heutigen Namen. Sie gehörte einst Caesars Schwiegervater Lucius Calpurnius Piso Caesoninus.

Miriam Müller

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