Direkt zum Inhalt

Erdklima: Hohe Methan-Mengen in Warmzeiten

Während der letzten beiden Warmzeiten entwichen aus den Meeren womöglich deutlich höhere Methan-Mengen als bislang bekannt.

Das schließen Forscher um Tessa Hill von der Universität von Kalifornien in Davis aus ihrer Untersuchung von natürlichen Teer-Ablagerungen auf dem Meeresboden vor der kalifornischen Küste bei Santa Barbara. So entwich während der beiden Phasen vor 11 000 und 15 000 Jahren dreimal so viel Teer aus unterirdischen Quellen und vermischte sich dort mit Sand wie zu anderen Zeiten. Dies bedeutet aber auch, dass damals die dreifache Menge Methan aus dem Meeresboden und den Ozeanen austrat, da das ursächliche Petroleum hohe Mengen des Gases enthielt.

Die Wissenschaftler vermuten, dass sich durch die Erderwärmung die Ozeane aufheizten und dabei das in der Tiefsee lagernden Methan-Eis schmolz. Dadurch konnte das bis dahin im Untergrund eingeschlossene Öl durch ehemals versiegelte Risse ins Wasser gelangen, wo es oxidierte und Teer ausfiel. Das ebenfalls freigesetzte Methan gelangte dagegen in die Atmosphäre und heizte dort den Treibhauseffekt an. Mindestens 15 Prozent des damaligen CH4-Gehalts in der Luft könnte aus dieser Quelle gestammt haben, so die Forscher.

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.