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Schwangerschaft: Hohe Schildrüsenhormon-Konzentrationen können Fehlgeburten verursachen

Forscher des Heilig-Geist-Krankenhauses von Ponta Delgada auf den Azoren weisen darauf hin, dass überhöhte Konzentrationen der Schilddrüsenhormone im Blut von Schwangeren den Embryo schädigen und zu Fehlgeburten führen können. Die schon bei Schwangeren mit moderater Schilddrüsenunterfunktion angezeigte Medikation mit zusätzlichem Schilddrüsenhormon sollte demnach keinesfalls übertrieben hoch angesetzt werden, so die Wissenschaftler.

Deutlich wurde der toxische Effekt der erhöhten Schilddrüsenhormonwerte bei einer Studie mit 18 Freiwilligen, bei denen das Gen für eine Schilddrüsenhormon-Resistenz verbreitet vorkommt. Bei neun betroffenen Frauen der Familie – die zwar deutlich erhöhte Schilddrüsenhormon-Werte zeigten, sonst aber aber gesund waren – war eine stark erhöhte Rate von Fehlgeburten zu verzeichnen, anders als bei den Schwangerschaften von neun nicht betroffenen Verwandten sowie denen der Partnerinnen von neun betroffenen Männern. Nur die erhöhten Schilddrüsenhormon-Konzentrationen können für diese Ergebnis verantwortlich sein, so der Leiter der Studie, João Anselmo. Die überlebenden Kinder betroffener Frauen hatten zudem durchschnittlich niedrigere Geburtsgewichte.

Bislang war zwar der negative Einfluss niedriger Schilddrüsenhormon-Werte bei Schwangeren auf den Embryo intensiver untersucht worden, weniger aber der von zu hoher Hormonkonzentrationen.

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