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News: Hoher Blutdruck schon vor der Geburt festgelegt?

Wer eine geringere Zahl von Nierenkörperchen (Glomeruli) aufweist, läuft eher Gefahr, später an Bluthochdruck zu erkranken, haben Wissenschaftler der Universitäten Heidelberg und Erlangen herausgefunden. Dies gilt zumindest für die so genannte essentielle Hypertonie, an der über 90 Prozent aller Hochdruck-Patienten leiden und deren Ursachen bislang unbekannt sind.

Die Glomeruli werden während der Embryonalentwicklung angelegt und filtern den Harn aus dem Blut. Ihre Zahl ist entweder erblich bedingt oder wird durch Umweltfaktoren, wie beispielsweise der Ernährung während der Schwangerschaft, bestimmt.

Die Forscher hatten 20 Verkehrsopfer zwischen 35 und 59 Jahren auf die Zahl der Nierenkörperchen untersucht. Die Hälfte der Verstorbenen hatte zu Lebzeiten unter Bluthochdruck mit unbekannter Ursache gelitten. In deren Nieren fanden die Wissenschaftler nur halb soviele und zudem vergrößerte Glomeruli wie in den Organen der Gesunden.

Andere Untersuchungen unterstützen die Ergebnisse: So sind ein geringes Geburtsgewicht und unterdurchschnittlich kleine Nieren als Risikofaktor für Bluthochdruck bekannt. Und nierentransplantierte Patienten, die ihre Organe von einem Spender mit Bluthochdruck bekommen, entwickeln diesen daraufhin auch häufig selbst.

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  • Quellen
New England Journal of Medicine 348(2): 101–108 (2003)

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