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Gesundheit: Hoher Blutzucker macht senil

Zucker
Mit einem chronisch erhöhten Blutzuckerspiegel ist es wahrscheinlicher, im Alter eine leichte geistige Beeinträchtigung oder sogar Demenz zu entwickeln. Das trifft nicht nur auf Diabetiker zu. Wissenschaftler des San Francisco VA Medical Centers fanden nun eine Methode, die das gesteigerte Risiko frühzeitig erkennen lässt.

In einer Studie an 1983 Frauen, darunter 53 Diabetiker, mit einem durchschnittlichen Alter von 67 Jahren bestimmten Kristine Yaffe und Kollegen die Blutzuckerkonzentration nicht wie üblich direkt, sondern anhand des Anteils von Hämoglobin, an den der Zucker Glukose gebunden war. Diese so genannte Hämoglobin-Glykosylierung ist ein Maß für die durchschnittliche Blutzuckerkonzentration der letzten paar Monate vor dem Test. Zusätzlich zu den Blutuntersuchungen unterzogen sich die Frauen jährlichen Demenztests.

Mit jedem Prozent, um das sich der Anteil des glykolysierten Hämoglobins erhöhte, stieg ihr Risiko, vier Jahre später eine Beeinträchtigung ihrer kognitiven Fähigkeiten oder Demenz zu erleiden, errechneten die Wissenschaftler aus den Daten. Insgesamt war die Gefahr eines geistigen Abbaus bei Glykosyl-Hämoglobinwerten von über sieben Prozent viermal höher, wobei weniger als sieben Prozent als normal betrachtet werden. Dieser Zusammenhang galt sowohl für Zuckerkranke als auch für Nicht-Diabetiker.

Yaffe merkt an, dass diese Tests vor dem Hintergrund der ansteigenden Häufigkeit von Altersdiabetes erstmalig ermöglichen, demenzgefährdete Personen zu identifizieren und daraufhin ihren Blutzuckerspiegel strenger zu überwachen.

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