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Menschheitsgeschichte: Homo erectus und Homo sapiens doch keine Zeitgenossen?

<i>Homo erectus</i> und <i>Homo sapiens</i> doch keine Zeitgenossen?
Homo erectus war der erste Frühmensch, der sich vor 1,8 Millionen Jahren von Afrika kommend über die Welt ausbreitete – und vor 500.000 Jahren auch den südostasiatischen Raum erreichte. Bisher dachten Forscher, dass er auf der heutigen Insel Java auch auf den modernen Menschen traf, der sich dort vor zirka 40.000 Jahren niederließ.

Offenbar war Homo erectus in dieser Region aber schon lange zuvor ausgestorben, wie Untersuchungen des Anthropologen Etty Indriati von der indonesischen Universitas Gadjah Mada ergaben. Eine erste Altersbestimmung von Knochen dieses Frühmenschen aus Ngandong im Jahr 1996 war nämlich fehlerhaft: Tatsächlich sind die Überreste keine 35.000, sondern schon 143.000 Jahre alt – so das Ergebnis der aktuellen Radiokarbonmessungen. "Homo erectus teilte seinen Lebensraum also niemals mit dem modernen Menschen", erklärt Indriati.

Das heutige Indonesien war auch die Heimat eines weiteren Vertreters der Gattung Homo. Die 2003 auf der Insel Flores entdeckte "Lady von Flores" lebte dort vor rund 18.000 Jahren, war nur knapp einen Meter groß und wog rund 32 Kilogramm. Ob die kleine Frau zu den Menschen zählte oder die letzte Überlebende einer anderswo längst ausgestorbenen Spezies war, ist aber bis heute umstritten.

Katharina Bolle

PLoS One 6.6, 2011. doi:10.1371/journal.pone0021562

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