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Pflanzenschutz: Honigbienen stressen Raupen

© BEEgroup Biozentrum Universität Würzburg
Umherschwirrende Wespen erzeugen beim Flügelschlag Vibrationen, die Raupen mit ihren Sinneshaaren wahrnehmen können. Um nicht zum Opfer der räuberischen Insekten zu werden, bleiben die Schädlinge dann entweder regungslos auf der Pflanze sitzen, an der sie gerade knabbern, oder lassen sich zur Sicherheit von den Blättern fallen.

Biologen um Jürgen Tautz von der Universität Würzburg wollten nun wissen, ob Raupen auf die für sie harmlosen Bienen genauso verschreckt reagieren. Dazu legten sie zwei identische Versuchsfelder mit Paprikapflanzen und Sojabohnen an und platzierten auf jedem Setzling eine Schmetterlingsraupe. Zu einem dieser Felder hatte ein Bienenvolk Zugang; da in den gegenüberliegenden Ecken Zuckerlösungen auf die Insekten warteten, flogen sie beständig über die Pflanzen hinweg.

Sobald die Raupen sich verpuppten, beendeten die Wissenschaftler das Experiment und untersuchten die Blätter. Das Ergebnis war eindeutig: 69,3 und 60,6 Prozent weniger Fressschäden in dem von Bienen frequentierten Feld. Der fortwährende Vorbeiflug der summenden Honigsammler stresste laut Tautz die Raupen offenbar derart, dass sie gar nicht mehr zum Fressen kamen. Ob sich die Bienen auch unter natürlichen Bedingungen als Schädlingsbekämpfer eignen, sollen großflächigere Tests nun zeigen.

Sandra Czaja

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