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News: Hubble-Konstante: kleiner als gedacht oder doch nicht?

Alceste Bonanos rüttelte mit einem Ergebnis ihrer Doktorarbeit die Fachwelt auf: Untersuchungen von Bedeckungsveränderlichen in der Spiralgalaxie M33 (Bild) ergeben für deren Entfernung einen Wert von drei Millionen Lichtjahren – 15 Prozent mehr als bisher angenommen.
M33 ultraviolett (Galex)
Die dabei angewandte Methode ist neu, geht auf den renommierten Princeton-Astronomen Bohdan Paczynski zurück und wurde von Bonanos Doktorvater Krzysztof Stanek am Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics (CfA) ausgearbeitet. Zahlreiche Wissenschaftler – darunter auch Deutsche – steuerten Beobachtungsdaten bei.

Die Konsequenzen sind wahrlich weit reichend: auch der bisher angenommene Wert der Hubble-Konstanten – ein Maß für kosmologische Entfernungen – wäre um 15 Prozent falsch und das Universum letztendlich älter als angenommen.

Neue Messungen des Nasa-Röntgenobservatoriums Chandra unter der Regie von Max Bonamente vom Marshall Space Flight Center der Nasa (MSFC) beruhigen jedoch die Konservativen: In 38 Galaxienhaufen wurde das heiße Gas darin untersucht, was im Zusammenspiel mit Radiobeobachtungen Rückschlüsse auf den Sunjajew-Seldowitsch-Effekt ermöglicht. Dabei werden Lichtteilchen des Kosmischen Mikrowellenhintergrunds von den energiereichen Elektronen des heißen Gases zu höheren Frequenzen »geschubst«.

Das Ergebnis ist völlig im Einklang mit dem Wert der Hubble-Konstanten, wie sie zahlreiche andere Verfahren ergeben. Das Universum ist demnach etwa 13 Milliarden Jahre alt – und Bonanos und Co. müssen nach einem Fehler in ihrer Methode suchen. >> Dre.

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