Der Planet Jupiter gibt derzeit Rätsel auf: Da wäre der Wolkengürtel südlich seines Äquators, der vor einigen Monaten einfach verschwand, und ein zwei Sekunden andauernder Lichtblitz, der am 3. Juni 2010 von zwei Amateurastronomen gleichzeitig beobachtet wurde. Etwas musste den Riesenplaneten getroffen haben und in seiner Atmosphäre verglüht sein. Aber was war es?
Jupiter: Hubble-Aufnahmen bei verschiedenen Wellenlängen | Das Weltraumteleskop Hubble fotografierte am 7. Juni 2010 die Stelle des Jupiters, an der vier Tage zuvor ein Einschlag beobachtet worden war. Aber es war dort nichts besonderes zu bemerken: Weder im sichtbaren Licht (oben) noch im Ultraviolettlicht (Mitte) zeigte sich eine dunkle Wolke, wie sie nach den Einschlägen 1994 und 2009 entstand. Auch die Infrarotaufnahme (unten) bot nichts Auffälliges. Das Objekt, das am 3. Juni auf dem Juni einschlug, war also ein vergleichsweise kleiner Meteor, der in der Atmosphäre nicht explodierte und daher keine dunkle Wolke hinterließ.
Astronomen der NASA beschlossen nach dem Einschlag am 3. Juni, den Jupiter mit Hilfe des Weltraumteleskops Hubble detaillierter zu untersuchen. An der Stelle, die am 3. Juni aufleuchtete, war vier Tage später nichts mehr zu sehen. Das bedeutet, dass das Objekt, das den Jupiter traf, auf seinem Weg in dessen Atmosphäre nicht explodiert sein kann. Wäre es explodiert, hätte es eine dunkle Wolke aus Trümmern hinterlassen. Dies wurde bereits zweimal beobachtet: Als die Fragmente des Kometen Shoemaker-Levy 1994 auf dem Jupiter einschlugen, entstanden solche dunklen Wolken, ebenso im Juli 2009 beim Aufschlag eines einzelnen Asteroiden.
Am 3. Juni traf also ein kleineres Objekt den Jupiter, wahrscheinlich ein Meteor, der in der Jupiteratmosphäre nicht weit kam und dabei einfach verglühte.
Jupiter verändert sich | Das südliche Äquatorialband des Jupiter ist verschwunden: das zeigen diese Hubble-Aufnahmen aus den Jahren 2009 und 2010.
Die neuen Hubble-Aufnahmen erklären weiterhin das geheimnisvolle Verschwinden des Wolkengürtels südlich des Jupiter-Äquators. Die Bilder zeigen, dass derzeit weiße Wolken aus Ammoniakkristallen hoch in der Atmosphäre schweben und das südliche Äquatorialband bedecken. Dieses verschwand zuletzt in den 1990er Jahren und tauchte innerhalb weniger Monate wieder auf. Forscher rechnen damit, dass es diesmal wieder so sein wird: Die Veränderung beginnt zur Zeit bereits mit Fallwinden, die sich als rote Flecken südlich des Wolkenbandes erkennen lassen.
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