Direkt zum Inhalt

Pharmakologie: Ibuprofen gegen Parkinson?

Ohne Rezept erhältliche Schmerzmittel aus der Klasse der nicht-steroiden Entzündungshemmer (NSAIDs) wirken offenbar gegen die Parkinson-Krankheit. Wie ein Forscherteam um Alberto Ascherio von der Harvard School of Public Health herausgefunden hat, befreien Ibuprofen und Co nicht nur von Kopfschmerzen, sondern können die degenerative Krankheit verhindern oder zumindest ihren Ausbruch verzögern.

Die Ibuprofen-Konsumenten hatten ein um 35 Prozent geringeres Parkinson-Risiko, wobei das Geschlecht keine Rolle spielte – wohl aber die Dosis: Das geringste Risiko trugen jene, die täglich eine Pille schluckten.

Im Rahmen der Studie wurden unter rund 170 000 Personen 413 Fälle von Parkinson identifiziert. Insgesamt standen die Teilnehmer über einen Zeitraum von achteinhalb Jahren unter medizinischer Beobachtung. Wie genau das Schmerzmittel seine Schutzwirkung entfaltet, ist allerdings noch unklar. Dies werde Gegenstand weiterer Untersuchungen sein, so die Forscher, die zugleich vor übertriebenen Hoffnungen warnen: Auch das positive Ergebnis dieser Studie sei nur ein vorläufiges und müsse durch weitere wissenschaftliche Arbeiten bestätigt werden.

Morbus Parkinson ist eine degenerativer Erkrankung des Gehirns. Typische Symptome sind Muskel-Steife (Rigor), Zittern (Tremor) und Verlangsamung der Bewegung (Akinese). Deshalb bezeichnete der britische Arzt James Parkinson die Krankheit in seiner Erstbeschreibung aus dem Jahr 1817 auch als Schüttellähmung (Paralysis agitans). Morbus Parkinson ist eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen. Sie tritt bei etwa einem Prozent der über 60-Jährigen auf und befällt mehr Männer als Frauen.

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.