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News: Im Mittelalter war es nicht wärmer als heute

Drei Wissenschaftler aus den USA bestreiten die häufig vorgetragene These, der derzeitige Temperaturansteig sei mit dem warmen Klima während des Mittelalters zu vergleichen und daher weniger auf menschliche Einflüsse, sondern auf natürliche Klimaschwankungen zurückzuführen. Klimaanalysen anhand von Eiskernen, Jahresringen von Bäumen sowie Sedimentproben hatten ergeben, dass es auf der Nordhalbkugel zwischen den Jahren 1100 und 1200 ungewöhnlich warm gewesen war.

Damals war es jedoch nicht wärmer als im 20. Jahrhundert, betont Raymond Bradley von der University of Massachusetts zusammen mit seinen Kollegen Malcolm Hughes und Henry Diaz. Die mittelalterlichen Temperaturen entsprachen vielmehr denen zwischen 1901 und 1970. Seitdem ist es auf der Nordhalbkugel aber noch wärmer geworden.

Das mittelalterliche Klimaoptimum wird häufig mit einer verstärkten Sonneneinstrahlung erklärt. Die Forscher halten diese Annahme jedoch für unwahrscheinlich. Vermutlich hätten Vulkanausbrüche zwischen 1100 und 1260 zu besonders milden Wintern geführt.

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  • Quellen
Science 302(5644): 404–405 (2003)

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