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Infektionskrankheiten: Impfstoff soll Ausbreitung der Malaria verhindern

Wissenschaftler in den USA haben einen Malaria-Impfstoff entwickelt, der zwar nicht vor einem Krankheitsausbruch schützt, der aber die Vermehrung des Malaria-Parasiten in der Mücke verhindert. Damit könnten Malarie-Epidemien gestoppt werden.

Bisher galt eine Impfung gegen die Tropenkrankheit als schwierig, da sich der Malaria-Erreger Plasmodium im Blut des Menschen dem Immunsystem entzieht. Die Forscher um Rachel Schneerson vom National Institute of Child Health and Human Development in Bethesda wählten daher einen anderen Weg: Sie kreierten einen Impfstoff, der erst im Mückendarm wirkt, in dem sich die Malaria-Parasiten sexuell fortpflanzen.

Als Grundlage für den Impfstoff diente das Protein Pfs25 (Plasmodium falciparum surface protein 25), das nur auf der Zelloberfläche des befruchteten Stadiums, des Ookineten, zu finden ist. Da jedoch das Protein allein nicht ausreicht, um das Immunsystem anzukurbeln, koppelten die Forscher Pfs25 mit anderen Proteinen wie Pseudomonas-aeruginosa-Exotoxin A und Ovalbumin, auf die das Immunsystem bekannterweise sehr stark reagiert.

Tatsächlich produzierten Mäuse, die mit diesem Protein-Konjugat geimpft wurden, spezifische Antikörper gegen das Plasmodium-Protein. Eine Mücke, die einen geimpften Patienten sticht, sollte diese Antikörper mit aufnehmen und damit die Vermehrung des Parasiten verhindern.

Malaria gilt nach wie vor als häufigste Tropenkrankheit der Erde. Weltweit erkranken schätzungsweise 500 Millionen Menschen jährlich; etwa eine Million – meist Kinder – überlebt die Infektion nicht. (aj)

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