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Mikrobiologie: In der Not verspeisen Bakterien auch DNA

Das Darmbakterium Escherichia coli besitzt Gene, die es ihm ermöglichen, notfalls auch alleine von DNA als Nährstoffquelle zu leben. Rosemary Redfield von der Universität in Vancouver zeigte, dass acht Gene des Keims für Eiweiße kodieren, welche die DNA in die Zellen einschleusen.

Die Forscherin inaktivierte jeweils eines dieser Gene und ließ die Mutanten in reichlichem Nahrungsangebot sowie nur mit DNA-Nahrung wachsen. Die genetisch veränderten Bakterien entwickelten sich nur dann langsamer und gestört, wenn sie Erbgut verstoffwechseln mussten, um zu überleben. Die Bakterien greifen demnach offenbar nur dann auf DNA-Nahrung zurück, wenn keine anderen Nährstoffe im Angebot sind, schlussfolgern Redfield und Co.

Auch in anderen Spezies entdeckten die Forscher ähnliche Gene, die es den Mikroben erlauben könnten, DNA zu verzehren und so ihr Überleben zu sichern.

Wissenschaftler beobachteten bereits vor einigen Jahren, dass hungernde Darmbakterien ihre Überlebensenergie aus dem genetischen Erbgut ziehen. Dabei verwerten sie sowohl eigene als auch fremde DNA.

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