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News: Indische Mondsonde Chandrayaan-1 erfolgreich gestartet

Am 22. Oktober um 2:52 Uhr MESZ hob eine Trägerrakete des Typs PSLV vom indischen Weltraumbahnhof Sriharikota ab. An Bord befand sich Indiens erste Mondsonde Chandrayaan-1.
Schemazeichnung der indischen Mondsonde Chandrayaan-1
Der Start verlief nach G. Madhavan Nair, dem Chef der Indischen Weltraumbehörde ISRO, perfekt. Rund 15 Minuten nach dem Abheben trennte sich die Mondsonde von der letzten Stufe des Polar Satellite Launch Vehicle (PSLV) ab und trat in eine elliptische Parkbahn um die Erde ein.

Chandrayaan-1 wird in den nächsten Tagen durch kurze Zündungen des bordeigenen Triebwerks die Höhe des bahnfernsten Punkts, das Apogäum, immer weiter steigern, bis es schließlich in die Höhe der Mondbahn bei rund 386 000 Kilometer reicht. Für diese Manöver werden insgesamt 15 Tage benötigt. Danach kommt Chandrayaan-1 dem Mond so nahe, dass ein kurzes Schubmanöver ausreicht, um sich von der Schwerkraft des Erdtrabanten einfangen zu lassen.

Für wenige Tage wird Chandrayaan-1 den Mond auf einer über die Pole führenden elliptischen Bahn umrunden. Durch weitere Zündungen wird die Bahn nach und nach kreisförmiger. Das Endziel ist eine Kreisbahn in 100 Kilometer Höhe über der Mondoberfläche. Die ISRO hofft, dass diese Bahn um den 8. November 2008 erreicht sein wird. Dann beginnt eine mehrwöchige Testphase, bei denen die zwölf wissenschaftlichen Instrumente an Bord hochgefahren werden.

Kurz nach der Ankunft in der engültigen Mondumlaufbahn soll die etwa 30 Kilogramm schwere "Moon Impact Probe" abgetrennt werden. Durch einen kurzen Raketenschub wird sie gezielt zum Absturz auf die Mondoberfläche gebracht, die sie dann innerhalb von 20 Minuten erreicht. Dabei filmt eine Videokamera die näherkommende Mondoberfläche bis zum harten Aufschlag.

TA

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Editorial : Zu Mond, zu Mars – und darüber hinaus!

Liebe Leserinnen und Leser,

was wir gerade erleben, ist eine Art Renaissance der Mondforschung. Lange vor der Verkündung von George W. Bushs »Vision for Space Exploration«, die die Entsendung von Astronauten zum Erdtrabanten und später zum Roten Planeten vorsieht, hatten Wissenschaftler in aller Welt begonnen, Forschungsmissionen zu entwickeln und auf den Weg zu bringen. Als erste wurde Smart-1 im September 2003 gestartet, und Europa setzte damit ein Ausrufezeichen. Die japanische Sonde Kaguya – auch bekannt als Selene – erreichte ihr Ziel vor wenigen Wochen. Während das Heft gedruckt wird, soll ihre chinesische »Kollegin« Chang’e-1 aufbrechen. Und die indische Chandrayaan-1 steht für nächstes Jahr auf der Startliste.

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