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News: Infektiöse HIV-Stämme werden vom Immunsystem leichter erkannt

Die Stämme des AIDS-Erregers, die sich als besonders infektiös zeigen, können im Gegenzug vom menschlichen Immunsystem leichter erkannt und bekämpft werden. Dieses hoffnungsvoll klingende Ergebnis kommt aus einer Langzeitstudie in Sambia, bei der die unterschiedlichen HIV-Stämme von acht AIDS-Patienten untersucht worden sind.

Im menschlichen Körper mutieren die HI-Viren sehr schnell und entziehen sich damit den Attacken des Immunsystems. Wie Cynthia Derdeyn von der University of Alabama und ihre Kollegen nun herausgefunden haben, sind die Virenstämme, deren Oberflächenproteine nicht durch Zuckerreste verdeckt werden, besonders ansteckend. Diese Oberflächenproteine namens gp120 benötigen die Viren, um in menschliche Zellen eindringen zu können. Anderseits können hier menschliche Antikörper andocken und so die Viren neutralisieren.

Vermutlich vermehren sich unmittelbar nach einer Ansteckung zunächst diese infektiösen, aber empfindlichen HIV-Stämmen, da das Immunsystem noch keine Antikörper entwickelt hat. Im weiteren Verlauf der Krankheit setzen sich dann die Stämme durch, die zwar weniger ansteckend, dafür aber resistenter sind.

Die Wissenschaftler hoffen, dass es jetzt leichter sein könnte, Medikamente oder Impfstoffe gegen diese hoch infektiösen HIV-Stämme zu entwickeln.

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  • Quellen
Science 303(5666): 2019–2022 (2004)

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