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Himmelsspektakel: Wann und wie ist die totale Mondfinsternis zu sehen?

Bei klarem Wetter und freier Sicht zum Osthorizont lässt sich am Abend des 7. September 2025 der Aufgang des verfinsterten Vollmonds beobachten, am besten mit einem Fernglas.
Eine Abfolge von neun Bildern zeigt die verschiedenen Phasen einer Mondfinsternis. Der Mond bewegt sich von links unten nach rechts oben und verändert dabei seine Farbe von einem hellen Grau zu einem rötlichen Ton, bevor er wieder dunkler wird. Der Hintergrund ist schwarz, was die Mondphasen deutlich hervorhebt.
Roter Mond | »Es war meine erste totale Mondfinsternis. Es ist schier unglaublich und überwältigend, wenn der Mond aus dem Erdschatten tritt – als würde eine Laterne angezündet«, erinnert sich Julian Köpke an den Abend des 15. Juni 2011. »Man versteht sofort, welche Macht den prähistorischen Astronomen zukam, wenn sie ein solches Ereignis vorhersagen konnten.« Die Aufnahmen zu dieser Fotomontage gelangen ihm mit einer Canon EOS 7D an einem Teleskop mit 80 Millimeter Objektivdurchmesser. Auch während der kommenden Mondfinsternis am 7. September 2025 wird der Austritt aus dem Erdschatten in voller Länge sichtbar sein.

Am Abend des 7. September 2025 bietet sich eine besonders gute Gelegenheit, ein Fernglas für die Himmelsbeobachtung zur Hand zu nehmen. Wenn nämlich der Vollmond gegen 20:00 Uhr MESZ am Osthorizont aufgeht, befindet er sich im Kernschatten der Erde (siehe »Verlauf der Mondfinsternis«). Die Totalität dieser Finsternis dauert bis 20:53 Uhr MESZ. Zu dieser Zeit steht der Mond vielerorts nicht einmal zehn Grad über dem Horizont.

Verlauf der Mondfinsternis | Am 7. September 2025, von 19:30 bis 20:53 Uhr MESZ, durchquert der Mond den Kernschatten der Erde. Da unser Trabant vielerorts erst gegen 20:00 Uhr MESZ aufgeht, bleibt er zunächst unsichtbar. Erst die partiellen Phasen des Austritts sind von Mitteleuropa aus klar zu erkennen. Daher verfolgt man dieses Ereignis am besten durch ein Fernglas, an einem Standort mit freier Sicht zum Osthorizont.

Unter diesen Umständen spielt ein handliches Fernglas gleich zwei seiner Vorteile aus: Das kompakte, leistungsfähige Gerät können Sie mühelos an einen Beobachtungsort mit guter Horizontsicht transportieren, sei es auf einen Dachboden mit einer Luke in Richtung Osten oder eine nahe Anhöhe. Zudem sehen zwei Augen bekanntlich besser als eines. So hebt sich der lichtschwache, rötlich gefärbte Erdtrabant im Horizontdunst deutlicher vom Himmelshintergrund ab. Ein Teleskop bringt hier wegen seiner höheren Vergrößerung kaum Vorteile; in dieser niedrigen Horizonthöhe zeigt es den verfinsterten Mond eher mit geringerem Kontrast.

Der Austritt aus dem Kernschatten zwischen 20:53 und 21:56 Uhr MESZ sowie der sich anschließende Austritt aus dem Halbschatten sind in Mitteleuropa vollständig sichtbar. Während der partiellen Phasen ermöglicht das Fernglas die beste Wahrnehmung der subtilen Helligkeitsabstufungen nahe dem diffusen Schattenrand auf dem Mond. Dies gilt erst recht, falls das Geschehen von Wolkenschleiern beeinträchtigt werden sollte. Versuchen Sie also, das Fortschreiten des Schattenrands auf der Mondoberfläche zu verfolgen!

Hier finden Sie übrigens die besten Tipps für Ferngläser, mit denen Sie den Himmel beobachten können.

Die nächste totale Mondfinsternis am 6. März 2026 lässt sich von Europa aus leider nicht beobachten. In Mitteleuropa findet die nächste gut sichtbare totale Mondfinsternis erst wieder am in den Abendstunden des 31. Dezembers 2028 statt: quasi als Vorspiel für den Jahreswechsel. In Europa kann man sich dagegen allerdings auf eine totale Sonnenfinsternis am 12. August 2026 freuen: Wer sie betrachten möchte, muss nach Spanien oder Island reisen. In Deutschland, Österreich und der Schweiz werden immerhin noch Bedeckungsrade zwischen 84 und 92 Prozent erreicht.

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