Weltraumteleskop: Infrarotteleskop SPHEREx öffnet sein Auge

Zwei Wochen nach dem Start des neuen Weltraumteleskops SPHEREx präsentiert die US-Raumfahrtbehörde NASA die ersten Bilder des neuen Infrarotsatelliten. Sie sind roh und unbearbeitet und somit noch nicht für wissenschaftliche Zwecke geeignet. Dennoch erlauben die Aufnahmen einen ersten Einblick in die zu erwartende Qualität der Himmelsdurchmusterung mit SPHEREx (kurz für: Spectro-Photometer for the History of the Universe, Epoch of Reionization and Ices Explorer). Auf jedem der sechs Teilbilder sind bis zu 100 000 Objekte zu erkennen – es sind sowohl Sterne in unserem Milchstraßensystem als auch weit entfernte Galaxien im Hintergrund sichtbar.
Zusammengenommen entsprechen die sechs Bilder dem gesamten Blickfeld von SPHEREx, welches das 20-Fache der Vollmondscheibe am Himmel abdeckt. Ende April 2025 wird das Weltraumteleskop seinen Vollbetrieb aufnehmen und etwa 600 Aufnahmen pro Tag zur Erde funken. Jeder der sechs Detektoren registriert 17 unterschiedliche Wellenlängenbereiche im Infraroten. Zusammen ergeben sich daraus 102 Farbkanäle für die Himmelsdurchmusterung. Aus diesen Daten lassen sich beispielsweise die chemische Zusammensetzung eines Himmelsobjekts bestimmen oder die Entfernung einer Galaxie im Blickfeld.
In den letzten zwei Wochen nach dem Start am 11. März 2025 hatte die Bodenkontrolle am Jet Propulsion Laboratory der NASA im kalifornischen Pasadena das Teleskop diversen Checks unterzogen und die Temperatur der Infrarotoptik und der Detektoren auf –210 Grad Celsius heruntergekühlt. Nur so kann SPHEREx das Weltall im Infraroten beobachten, sonst würde es durch die Wärmestrahlung seiner Bauteile regelrecht geblendet. Nun kann das Weltraumteleskop in den zwei Jahren seiner Primärmission den gesamten Himmel viermal durchmustern. Aus den Daten wird dann ein detaillierter Katalog der gesichteten Objekte erstellt werden.
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