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Inseln: Feuer bedroht Forschungsstation und seltene Vögel

Seit Mitte Januar 2025 brennt ein Feuer auf der abgelegenen Insel Amsterdam. In Gefahr sind neben der Forschungsstation und seltenen Arten auch wichtige Forschungsreihen.
Luftaufnahme einer abgelegenen Küstenanlage mit mehreren Gebäuden, darunter ein großes weißes Gebäude mit einer Kuppel. Die Umgebung ist karg und von braunem, verbranntem Gras bedeckt. Ein Weg schlängelt sich durch das Gelände, das von einem Zaun begrenzt wird. Im Hintergrund ist das blaue Meer sichtbar.
Das Feuer auf der Insel Amsterdam hat auch bereits die Forschungsstation erreicht, die rechtzeitig evakuiert wurde.

Seit dem 15. Januar 2025 brennt auf der französischen Überseeinsel Amsterdam ein Feuer, das bis zum 5. Februar etwa 45 Prozent der Fläche erfasst hat. Das meldet unter anderem die Behörde »Terres australes et antarctiques françaises« unter Berufung auf evakuierte Wissenschaftler der Station sowie Satellitenbilder. Begünstigt wurde das Feuer durch eine außergewöhnlich lang anhaltende Trockenheit und starke, wechselnde Winde auf der Insel, die rund 2800 Kilometer südöstlich von Réunion im Indischen Ozean liegt und zu den am stärksten isolierten Eilanden der Erde gehört.

Die vor Ort stationierten 31 Soldaten und Wissenschaftler hatten noch versucht, den Brand zu löschen. Doch die heftigen Winde ließen das Feuer rasch außer Kontrolle geraten. Das Personal wurde deshalb am nächsten Tag auf einen Trawler und danach auf das französische Polarforschungsschiff »Marion du Fresne« evakuiert. Satellitenaufnahmen zeigten später, dass zumindest ein Teil der Stationsinfrastruktur zerstört wurde.

Neben der Forschungseinrichtung sind durch die Katastrophe auch wichtige Datenreihen und seltene Vogelarten bedroht: Die Insel ist der einzige bekannte Brutplatz der stark gefährdeten Amsterdam-Albatrosse (Diomedea amsterdamensis), von denen es nur wenige Dutzend Individuen gibt. Daneben fand hier die einzige Langzeitstudie an den bedrohten Kerguelenalbatrossen (Thalassarche carteri) statt. Und auf der Insel lief eine der beiden globalen Messreihen zur Erfassung der atmosphärischen Kohlendioxidkonzentrationen – die andere befindet sich auf dem Mauna Loa auf Hawaii.

Von Réunion aus startete ein Schiff mit Feuerwehrleuten an Bord, das vor Ort möglichst die Gebäude sichern und den Brand bekämpfen soll. Allerdings mangelt es an Süßwasser und weiteren Löschmitteln. Der torfige Untergrund erschwert Gegenmaßnahmen zusätzlich: Schwelbrände können hier unterirdisch überdauern und sich ausbreiten.

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