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Astrobiologie: Instrumenten-Wettlauf um Lebensspuren auf dem Mars

Der Exo-Mars-Rover der Esa soll einmal Leben finden
Um den bei kommenden Marsmissionen möglichen ersten Nachweis von Lebensspuren auf dem Mars ist ein Wettlauf der Instrumentenbauer entbrannt. Nur knapp nach Wissenschaftlern der Universität Leicester stellt nun auch ein US-amerikanisch-europäisches Forscherteam seine Pläne vor, chirale Moleküle im Marssand zu analysieren. Ein Nachweis so genannter Homochiralität – der unterschiedlichen Verteilung von baugleichen, aber spiegelsymmetrischen Molekülformen – gilt als sicherer Beweis für die Existenz von Leben.

Das jetzt vorgestellte MOA-Instrument (Mars Organic Analyser) sei in 340 Versuchen in der lebensfeindlichen Atacama-Wüste Chiles getestet worden, berichten Alison Skelley und Richard Mathies von der Universität von Kalifornien in Berkeley, die mit dem Jet Propulsion Laboratory und der Nasa zusammenarbeiten. MOA könnte bei der für das Jahr 2011 geplanten Esa-Mission ExoMars eingesetzt werden. Das Gerät soll Teil des von den Verantwortlichen schon sicher eingeplanten Mars Organic Detectors werden, mit dem Marsproben verflüssigt, verdampft und so zur Analyse vorbereitet werden.

Das Instrument sei das einzige der ExoMars-Mission vorgeschlagene Instrument, das erwiesenermaßen den Nachweis von Lebensspuren erbringen könne, so Mathies. Es nutze dazu die Kapillar-Elektrophorese-Technik, die deutlich sensitiver als Instrumente arbeiten, die in den 1970er Jahren von den Viking-Sonden auf dem Roten Planeten zum Einsatz gebracht worden waren. Bei der Viking-Mission waren keine Spuren von biogenen Molekülen im Marsboden entdeckt worden.

In dieser Woche hatte zuvor Mark Sims von der Universität Leicester das funktionelle Prinzip seiner Variante eines Homochiralitäts-Analysators publiziert. Sims war auch an der fehlgeschlagenen Beagle-2-Lander-Mission zum Mars beteiligt. Das Smile-Gerät von Sims' Team wird in der inoffiziellen technischen Missions-Dokumentation als "sehr wichtig" für ExoMars bezeichnet. Zudem wird allerdings eine starke finanzielle Beteiligung der Esa als dringend erforderlich angesehen.

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