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2I/Borisov: Zweiter interstellarer Besucher hat jetzt einen Namen

Die nun gut bekannten Bahndaten zeigen, dass das neue Objekt aus einem fremden Sonnensystem kommt. Mit der Bezeichnung folgt die IAU der Tradition.
Komet Borisov.

Die Internationale Astronomische Union hat beschlossen, den neu entdeckten interstellaren Kometen nach dem russischen Astronomen Gennadi Borisow zu benennen. Die Bahn des Himmelskörpers zeige eindeutig, dass das Objekt nicht aus dem Sonnensystem stamme, so die IAU in einer Mitteilung, deswegen erhalte es den offiziellen Namen 2I/Borisov. Das »I« steht für interstellar, und der Komet ist nach 1I/'Oumuamua der zweite bekannte Besucher von außerhalb des Sonnensystems. Die IAU (International Astronomical Union) ist die internationale Vereinigung professioneller Astronomen. Sie folgt damit der klassischen Tradition, Kometen nach ihren Entdeckern zu benennen; Borisow hatte das Objekt am 30. August 2019 erstmals beobachtet.

Anders als sein Vorgänger näherte sich 2I/Borisov zum Zeitpunkt seiner Entdeckung noch der Sonne, war also nicht wie I/'Oumuamua schon wieder im Abflug. Erst am 7. Dezember wird 2I/Borisov seinen sonnennächsten Punkt erreichen und dann jeweils etwa zwei Astronomische Einheiten von Erde und Sonne entfernt sein. Fachleute erwarten deswegen, dass der seltene Gast über mehrere Monate hinweg sichtbar sein wird. Das macht Hoffnung auf eine ganze Reihe neuer Erkenntnisse über Sonnensysteme jenseits unseres eigenen. Dass das zweite interstellare Objekt nur zwei Jahre nach der ersten derartigen Entdeckung auftaucht, legt die Vermutung nahe, dass solche Besucher nicht allzu selten sind. Allerdings ist unklar, weshalb nicht schon zuvor ähnliche Objekte in den Fokus der Kometen- und Asteroidenjäger geraten sind.

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