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Israel: Isebels Siegel

Das Siegel
"Und sie schrieb Briefe unter Ahabs Namen und versiegelte sie ..." So steht es im 1. Buch der Könige, Kapitel 21, Vers 8. Jenes Siegel der mächtigen und boshaften Königin Isebel, davon ist Marjo Korpel überzeugt, befand sich seit langem im Israel Museum in Jerusalem. Seit vierzig Jahren lag das auffallende Stück aus Opal in seiner Vitrine, konnte aber nie genau datiert werden, und zwar weil niemand wusste, wo und wie es genau gefunden wurde.

Die Theologin von der Universität Utrecht betrachtete das Siegel nur zufällig näher: In einer Arbeit über die Rolle der Frau in der Bibel beschäftigte sie sich mit dem Stück und konnte anhand der Symbole, der Form und der Größe eine zeitliche Einordnung vornehmen. Durch die Ergänzung fehlender Zeichen ermittelte sie schließlich die Königin Isebel als einzig mögliche Besitzerin.

Im 9. Jahrhundert v. Chr. heiratete die phönizische Prinzessin Isebel König Ahab von Israel. Diesen brachte sie dazu, sich von Jahwe ab- und ihren phönizischen Göttern zuzuwenden. Als Mutter zweier Königssöhne war sie eine mächtige Frau, besiegelte so manches Todesurteil und ließ die Jahwe-Priester verfolgen. Im Zuge der Ausrottung der Omridendynastie durch Jehu wurde sie auf grausame Art ermordet.

Das Siegel der Isebel wird nach der Renovierung des Israel Museums wieder an seinem alten Platz zu sehen sein.

Miriam Müller

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