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Psychische Krankheiten: Ist Hirnschädigung Ursache für Golfkriegsyndrom?

Bei Kriegsveteranen, die am so genannten Golfkriegsyndrom leiden, dürfte knapp die Hälfte der Symptome auf ein geschädigtes parasympathisches Nervensystem zurückzuführen zu sein. Dies zeigte eine Studie von Wissenschaftlern um Robert Haley von der Universität von Texas.

Die Forscher verfolgten 24 Stunden lang die Herztätigkeit von vierzig kranken und gesunden Testpersonen aus dem Naval-Reserve-Baubataillon. Primitive Körperfunktionen, wie etwa die Herztätigkeit, werden ausschließlich vom Parasympathicus gesteuert, der normalerweise während der Schlafphase besonders aktiv ist. Die Analyse des Herzschlages zeigte jedoch, dass dieses Maximum bei den vom Golfkriegsyndrom betroffenen Versuchsteilnehmern fehlte, während es bei den gesunden Testpersonen wie gewohnt zu beobachten war. Damit ließen sich unter anderem Schlafstörungen und chronische Verdauungsbeschwerden erklären, welche die Krankheit begleiten.

Möglicherweise hat das häufig als Kampfstoff eingesetzte Gas Sarin die Krankheit verursacht. Allerdings scheinen nicht alle Soldaten gleichermaßen auf die Substanz reagiert zu haben. Haley und seine Kollegen konnten bei erkrankten Personen einen besonders niedrigen Anteil des Enzyms Paraoxonase feststellen, welches gewöhnlich die toxische Wirkung des Gases abschwächt. Tatsächlich besaßen die gesunden Probanden, die den Giftstoffen ebenfalls ausgesetzt, aber trotzdem nicht am Golfkriegsyndrom erkrankt waren, größere Mengen des Enzyms und waren deshalb gegen dessen schädliche Wirkung besser geschützt.

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