Die letzte Eiszeit lag in ihren letzten Zügen, als steinzeitliche Siedler ins raue Schottland kamen. Davon zeugen 14 000 Jahre alte Werkzeuge aus Feuerstein, mit denen sie Rentiere oder Mammuts schlachteten. Die Funde beweisen, dass der Norden der britischen Inseln 3000 Jahre früher bewohnt war als bislang angenommen.
Dieses Werkzeug ... | ... ist 14.000 Jahre alt und wurde im Süden von Schottland entdeckt. Steinzeitliche Jäger schlachteten damit einst Rentiere und Mammuts – ihre Hauptnahrungsquelle. Der Fund zeugt davon, dass die Gegend bereits 3.000 Jahre früher als bislang angenommen besiedelt war.
Die steinzeitlichen Jäger fertigten Geschossspitzen, Schaber, Messer und benutzten Stichel, um das Fleisch von den Knochen abzulösen. "Ihr Stil war bisher noch nirgendwo in Großbritannien aufgetaucht", erläutert Alan Saville vom National Museum of Scotland. Sie ähneln jedoch Jagdwerkzeugen, die bereits im Süden Dänemarks und in Norddeutschland ausgegraben wurden. Die dänische Westküste war während der letzten Eiszeit durch eine Landbrücke – das so genannte Doggerland – mit der britischen Ostküste verbunden. Die Forscher nehmen an, dass die Menschen auf diesem Weg nach Schottland gelangten.
"Wahrscheinlich gehörten sie der Hamburger Kultur an", erklärt Saville. Diese Gruppe lebte in den Niederlanden, Norddeutschland, Dänemark und Nordpolen und ist vor allem durch ihre ausgefeilten Waffen für die Rentierjagd bekannt. Vermutlich folgten die Menschen den umherziehenden Wildherden – ihrer wichtigsten Nahrungsquelle. Über ihre Besiedlung Schottlands wissen die Archäologen allerdings nur wenig: Saville vermutet, dass die Region spärlich und eher sporadisch bewohnt war.
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