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News: James Webb Space Telescope wird teurer und startet später

Das James Webb Space Telescope
Nach den Ergebnissen einer Untersuchungskommission zum Bau des James-Webb-Infrarotteleskops wird der Forschungssatellit rund 1,5 Milliarden Dollar teurer als erwartet. Außerdem verschiebt sich der für Juni 2014 geplante Start erneut um mehr als ein Jahr auf September 2015.

Das James-Webb-Infrarotteleskop soll die Nachfolge von Hubble antreten. Bisher kostete der Bau die NASA drei Milliarden Dollar und das Teleskop sollte nach der ursprünglichen Planung von 2002 schon dieses Jahr starten. Schon bald wurde deutlich, dass dieser Plan nicht eingehalten werden konnte. Die NASA nannte als neuen Starttermin den Juni 2014 und bezifferte die Gesamtkosten für Entwicklung, Bau, Start und Betrieb des Teleskops auf 5,1 Milliarden Dollar.

Eine unabhängige Untersuchungskommission kam jetzt allerdings zu dem Ergebnis, dass das Projekt insgesamt 6,5 Milliarden Dollar (4,7 Milliarden Euro) kosten wird. Schon bisher verkleinerte die NASA Budgets für andere Projekte, um den Bau des Teleskops am Laufen zu halten. Um die gestiegenen Kosten zu decken, müsste der Etat für das James Webb Space Telescope in den Jahren 2011 und 2012 um rund 250 Millionen Dollar angehoben werden. Da der NASA-Etat in den nächsten Jahren insgesamt voraussichtlich gekürzt wird, werden wahrscheinlich wieder andere Projekte unter der erforderlichen Erhöhung des Etats für das Teleskop leiden.

Zudem wird das Teleskop frühestens im September 2015 starten, also noch einmal mehr als ein Jahr später als zuletzt angekündigt.

Die Analyse der Untersuchungskommission, welche die US-Senatorin Barbara Mikulski angestoßen hatte, fand unter dem Vorsitz von John Casani statt. Aus technischer Hinsicht sei das Projekt auf einem guten Weg, so der Bericht, der Verbrauch und die Verwaltung der finanziellen Mittel sei jedoch nicht zufriedenstellend. Die NASA-Administration will aus den Analysen Konsequenzen ziehen und Richard Howard, einen erfahrenen Astronomen und Manager mit der Leitung des Projekts betrauen. Ihm sollen Technikspezialisten und Finanzexperten zur Seite stehen, die eine zuverlässigere Verwaltung des Projekts sicherstellen sollen.

Barbara Wolfart

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