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News: Jane Goodall: Dramatischer Rückgang der Schimpansenpopulation

Die berühmteste Schimpansenforscherin der Welt, Jane Goodall , warnte anläßlich ihres Besuches des Konrad Lorenz-Instituts der Universität Wien in Grünau im oberösterreichischen Almtal vor der „dramatischen Abnahme” der Schimpansenpopulation. „Bis vor kurzem lebten in 25 afrikanischen Staaten noch mehr als eine Million Schimpansen. Heute sind es nicht einmal mehr als 250.000, wobei nennenswerte Bestände in Afrika nur noch in fünf Ländern zu finden sind”, betonte Goodall am Freitag in Grünau.
Diese Dezimierung sei hauptsächlich auf großflächige Rodungen der afrikanischen Wälder während der vergangenen 15 Jahre zurückzuführen. „Desweiteren werden junge Schimpansen geschossen und ihr Fleisch auf lokalen Märkten zum Kauf angeboten. Mutter-Schimpansen werden getötet, Babies gefangen und verkauft. Zahlreiche Jungtiere werden als Haustiere angeboten, für Unterhaltungszwecke mißbraucht oder für Tierversuche herangezogen”, kritisierte Goodall .

Die Forscherin verbrachte die meiste Zeit ihres Lebens mit der Beobachtung von Schimpansen im afrikanischen Dschungel. 1957 begann sie mit einer Langzeitstudie über Schimpansen in Tansania. Mitte der siebziger Jahre änderte sich jedoch der Arbeitsschwerpunkt der Engländerin. Stand bis dahin die Forschung im Mittelpunkt, versuchte sie nun ihr Wissen für den Schutz der Schimpansen im speziellen, aber auch für einen umfassenden Umwelt- und Naturschutz im allgemeinen einzusetzen.

Jane Goodall und Konrad Lorenz lernten einander vor vielen Jahren kennen und schätzen. Goodalls Schimpansen sind die weltweit am längsten ohne Unterbrechung beobachteten Tiere. Gefolgt von jenen Graugänsen, die der österreichische Nobelpreisträger zuerst in Oberbayern, dann in Grünau im Almtal gehalten hat. Am Freitag war die Engländerin nun zum ersten Mal seit dem Tod von Konrad Lorenz wieder in Grünau. Dabei betonte sie auch die „zunehmend wichtig werdende Rolle von international tätigen Natur- und Umweltschutzorganisationen”.

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