Raumfahrt: Japan schießt den "Weißen Storch" zur ISS
Wegen schlechten Wetters hatte sich der Start von H-IIB um zwei Tage verzögert. Am Samstag, zum Zeitpunkt des Starts, hatte der Himmel aufgeklart. Nur ein schwacher Wind blies mit einer Geschwindigkeit von 8,3 Metern pro Sekunde aus Nordwesten und die Temperatur betrug 10,6 Grad. Die japanische Weltraumbehörde JAXA (Japanese Aerospace Exploration Agency) bestätigte den reibungslosen Start der ISS-Mission. Wie geplant, trennte sich 15 Minuten nach dem Start der Transporter KOUNOTORI-2, auch HTV-2 genannt, von der Trägerrakete H-IIB ab und ist nun auf Kurs zur ISS, wo er am 27. Januar voraussichtlich ankommen wird. Sobald der "Weiße Storch" die ISS erreicht, wird das Transportschiff von den Astronauten mit Hilfe eines Roboterarms an die Raumstation angedockt.
Bilder und Videos der startenden Rakete enthüllen einen faszinierenden Blick auf die stetig kleiner werdende Erde und die Abtrennung der vier Feststoffzusatztriebwerke (Solid Rocket Booster, SRB). Die H-IIB ist eine zweistufige Trägerrakete, die ihre Schubkraft einerseits aus einem flüssigen Sauerstoff-Wasserstoff-Gemisch und andererseits anhand von vier Feststoffboostern (SRB) bezieht. Die SRBs wurden planmäßig nach einer Flugzeit von zwei Minuten abgeworfen.
Bemannte Flüge mit dem "Weißen Storch"?
JAXA verfolgt das Ziel, in jedem Jahr mindestens einen HTV-Transporter zu starten mit der Aussicht, zwei ins All zu schicken, sofern dies notwendig wird und die japanische Regierung die Mittel dazu genehmigt. Auch Möglichkeiten, den HTV für die bemannte Raumfahrt einzusetzen, werden ausgelotet. Angespornt werden die Japaner vom Vorbild Chinas: Die zweite asiatische Supermacht hat nämlich bereits ein bemanntes Raumfahrtprogramm.
Da das Spaceshuttle-Programm in diesem Jahr eingestellt werden soll, wird die NASA in Zukunft vollständig von kommerziellen Unternehmen und ausländischen Regierungen abhängig sein, um die Versorgung der ISS zu gewährleisten.
Rahel Heule
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