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News: Jetzt kriegt die Leber ihr Fett weg!

Spätestens dank der Margarine-Werbung wissen wir: Zuviel Cholesterin ist ungesund. Ein Übermaß davon erhöht die Gefahr von Herzinfarkt und Gefäßerkrankungen. Bisherige Medikamente helfen, indem sie die Eigensynthese des Moleküls im Körper unterdrücken. Darüber hinaus erhellen neue Befunde einen wichtigen Mechanismus, wie der Körper überschüssiges, von außen zugeführtes Cholesterin wieder entsorgen kann. Die Ergebnisse könnten die Grundlage bilden, um neue Wirkstoffe zu entwickeln.
Cholesterin kommt in fast allen tierischen Fetten vor. Während diese Alkohol-Verbindung in geringen Konzentrationen für den Körper notwendig ist, schadet sie in größeren Mengen. Denn sie erhöht das Risiko für einen Herzinfarkt und begünstigt Gefäßerkrankungen. Viele Menschen vertrauen daher Medikamenten, um den Cholesterinspiegel im Blut niedrig zu halten. Die darin enthaltenen Wirkstoffe blockieren die Herstellung körpereigenen Cholesterins. Dessen ungeachtet nimmt der Organismus weiterhin die Substanz mit der Nahrung auf. Eine wirksame Behandlung müsste also auch auf dieser Ebene eingreifen.

David Mangelsdorf und seine Kollegen vom Southwestern Medical Center der University of Texas in Dallas haben nun einen Mechanismus aufgedeckt, der hierfür entscheidend ist (Science vom 1. September 2000). Sie kamen eher zufällig zu ihren Resultaten, als sie die Wirkung eines so genannten Rexinoids, LG268, untersuchten. Aus früheren Untersuchungen wussten die Forscher, dass LG268 an Rezeptoren, die "RXR", in der Zellhülle binden kann, was letztlich über verschiedene Zwischenschritte bewirkt, dass der Körper das Cholesterin wieder abgibt. Allerdings rätselten die Wissenschaftler lange Zeit, welche Gene anspringen, damit die Entsorgung reibungslos läuft. Ein wichtiger Hinweis kam, als Kollegen entdeckten, dass Patienten mit der Tangier-Krankheit, einer seltenen Leber-Krankheit, einen Defekt in dem ABC1-Protein tragen. Denn ABC1 ist ein Transport-Protein, das eindringende Substanzen wieder aus der Zelle hinausschleusen kann.

Wie Mangelsdorf zeigen konnte, kurbelt LG268 letztlich die Produktion von ABC1 in Makrophagen und Zellen des Verdauungstraktes an. Das bedeutet, dass der Verdauungstrakt das Cholesterin gleich wieder hinausexpediert. Wenn Makrophagen sich davon befreien können, ist das ein Vorteil, weil sie andernfalls der Entwicklung von Arteriosklerose Vorschub leisten würden.

Damit aber nicht genug. Die Pharmakologen fanden heraus, dass ihr Wirkstoff auch den Rezeptor FXR aktiviert. Durch die Partnerschaft von RXR und FXR wiederum bildet die Leber weniger Gallensäure und Cholesterin kann schlechter aufgenommen werden.

Diese Ergebnisse sind sehr aufregend und vielversprechend, wie Steve Klieser von der Arzneimittelfirma Glaxo Wellcome zugibt. Eine wichtige Frage bleibt aber: Lassen sich Rexinoide wie LG268 bereits als Medikamente einsetzen? Im Moment sieht es dafür nicht sehr gut aus, denn sie führen zu einigen Nebenwirkungen, weil sie Fettleibigkeit und Gefäßerkrankungen verschlimmern können.

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