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Frühes Universum: Junge Galaxien wuchsen durch das Ansaugen von Gas

junge Galaxie
Junge Galaxien im frühen Universum wuchsen durch das Ansaugen von Wasserstoff- und Heliumgas. Das ist das Ergebnis von Beobachtungen einer italienischen Forschergruppe mit dem Very Large Telescope (VLT) der ESO. Die ersten Galaxien entstanden noch bevor das Universum eine Milliarde Jahre alt war. Sie waren jedoch wesentlich kleiner als die gigantischen Systeme, die es heute gibt. Wie die Galaxien seit ihrer Entstehung gewachsen sind, gehört zu den wichtigsten Fragen der modernen Astrophysik.

Heute weiß man bereits, dass Galaxien untereinander kollidieren und so zu größeren Systemen verschmelzen können. Die jüngsten Messungen mit dem Very Large Telescope bestätigen jedoch auch einen alternativen Wachstumsprozess, der im frühen Universum stattfand hat. Galaxien können kalte Ströme aus Wasserstoff und Helium ansaugen. Aus dem Gas entstehen dann neue Sterne.

Die italienische Forschergruppe unter der Leitung von Giovanni Cresci untersuchte drei Galaxien im Alter von zwei Milliarden Jahren. In heutigen Galaxien befinden sich Elemente, die schwerer als Helium sind, vor allem nah am Zentrum des Systems. Mit dem Spektrografen SINFONI auf dem VLT erstellte das Team Karten der Galaxien, welche die Häufigkeit von schweren Elementen darstellen. Bei allen drei Galaxien zeigte sich nah am Zentrum eine Region mit geringeren Gehalten an schweren Elementen. Diese Gebiete waren gleichzeitig die Orte, wo die meisten Sterne entstehen. Diese Kartierung legt nahe, dass das Material für die Entstehung der Sterne aus dem damaligen umgebenden Gas stammte, das nur wenige schwere Elemente enthielt.

Barbara Wolfart

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