Die Romulus und Remus säugende Wölfin gehört zu den wichtigsten Wahrzeichen Roms, schließlich symbolisiert sie die Rettung der beiden Zwillingsbrüder und deren sagenhafte Gründung der Stadt. Doch die berühmte Statue der kapitolinischen Wölfin wurde nicht, wie bisher angenommen in der Antike gefertigt, sondern im Mittelalter.

Bisher erzählten die Führer im römischen Konservatorenpalast, dass die Wölfin aus der Werkstatt des im 6. Jahrhundert v. Chr. lebenden etruskischen Bildhauers Vulca aus Veii stammt, während die beiden Bronzefiguren des Romulus und Remus – in Anlehnung an die Gründungslegende – erst im 15. Jahrhundert hinzugefügt wurden.

Doch nun zeigen „unanfechtbare Beweise“, wie sich Adriano La Regina von der Università degli Studi di Roma La Sapienza ausdrückt, „dass auch die Wölfin kein Werk der Antike ist.“

Dabei beruft er sich auf Beobachtungen aus dem Jahr 1997, die seiner Ansicht nach bis heute schlichtweg ignoriert wurden. Damals fand die Kunsthistorikerin Anna Maria Carruba nämlich bei Restaurierungsarbeiten an der Bronzestatue, dass diese aus einem Stück gefertigt wurde. Antike Bronzestatuen wurden jedoch immer aus mehreren Teilen zusammengesetzt. Aus einem Stück konnten solche Kunstwerke hingegen erst im Mittelalter gegossen werden.