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Astronomie: Jupiter unter Beschuss

Amateurastronomen haben immer wieder Lichtblitze auf Jupiters Oberfläche beobachtet: Sie stammen vermutlich von abgestürzten Meteoriten.
Einschlag im Jahr 1994

Jupiter gilt als König unter den Planeten – und Könige müssen einiges einstecken: Bis zu 65-mal pro Jahr kollidieren kleinere Gesteinsbrocken mit dem riesigen Gasplaneten, haben nun Amateurastronomen ermittelt. Sie haben Jupiter während der vergangenen acht Jahre immer wieder mit ihren Teleskopen beobachtet und dabei wiederholt ein bis zwei Sekunden lange Lichtblitze auf Video festgehalten. Diese stammten vermutlich von 5 bis 20 Meter großen Felsbrocken, die auf den König der Planeten niedergingen, schreibt das Team im Fachmagazin »Astronomy & Astrophysics«.

Auf der Erde können vergleichbare Objekte beträchtliche Schäden verursachen, wie etwa der Tscheljabinsk-Meteorit im Jahr 2013 zeigte. Er war Schätzungen zufolge 20 Meter groß. Bei einem Eintritt in die Jupiteratmosphäre explodieren solche tonnenschweren Felsbrocken, was man von der Erde aus beobachten kann, berichten die Amateurastronomen um Ricardo Hueso von der Universität des Baskenlands in Bilbao, Spanien. Langfristig hinterlassen Boliden von diesem Format allerdings allenfalls flüchtige Spuren in Jupiters Gashülle.

Immer wieder wird der Gigant jedoch auch von deutlich größeren Objekten getroffen. Etwa 1994, als der vier Kilometer große Komet Shoemaker-Levy 9 auf Jupiter niederging. Der Einschlagspunkt war lange als dunkle Verfärbung der Jupiteroberfläche sichtbar. Hueso und seine Kollegen gehen davon aus, dass man in naher Zukunft zumindest kleinere Kollisionen häufiger beobachten kann: Jupiter wird in den kommenden Jahren immer dann in Opposition zur Erde stehen, wenn es auf der Nordhalbkugel Sommer ist – dadurch dürften besonders viele Hobbyastronomen den König der Planeten in Augenschein nehmen.

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