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News: Jurassic Park unmöglicher denn je

Die außergewöhnlich gute morphologische Erhaltung von Pflanzenteilen und Insekten in Bernstein hat in früheren Untersuchungen die Hoffnung geschürt, daß die DNA dieser Organismen ebenso gut erhalten sei und sich für paläontologische oder gentechnische Experimente eignet. Neue Untersuchungen konnten diese Hoffnung nicht bestätigen.
"Sehr wenig zieht das öffentliche Interesse so auf sich wie die Wiedergewinnung von DNA unserer Vorfahren und anderer ausgestorbener Lebewesen, mit der unausgesprochenen Hoffnung, sie wieder zum Leben zu erwecken", sagt Bryan Skyes von der Oxford University in einem Artikel in Nature letztes Jahr. Aber er hatte eine Enttäuschung zu verkünden: Wissenschaftler des Natural History Museum in London kamen zu dem Schluß, daß "fossile" DNA nicht in Bernstein überdauern kann. In einer neuen Studie der Zeitschrift Proceedings of the Royal Society wird außerdem darauf hingewiesen, daß trotz der ausgezeichneten morphologischen Konservierung chemische Veränderungen sogar in den stabilsten Geweben von Pflanzen und Insekten stattgefunden haben.

Konservierung von Insekten und Pflanzen in Bernstein – fossilen polymerisierten Überreste von Baum-Harz ist bereits seit 200 Jahren eine Quelle der Faszination. Es ist nicht vollständig geklärt, warum diese Art der Konservierung Lebewesen so gut instandhält. Schnelle Austrocknung und der Schutz vor Angriff durch Mikroorganismen und Pilze werden meist als die Gründe gesehen. Es war die Erhaltung von detailreichen zellulären Strukturen wie dem Zellkern, den Mitochondrien und den Chloroplasten in Pflanzenzellen und selbst die Behauptung, daß lebende Bakterien im Verdauungstrakt von eingeschlossenen Bienen gefunden wurden, die zu der Hoffnung führten, daß "fossile" DNA erhalten geblieben sein könnte.

Artur Stankiewicz von der University of Bristol und seine Kollegen haben jetzt eine detaillierte Studie zur Chemie der wahrscheinlich haltbarsten pflanzlichen und tierischen Gewebe durchgeführt. Sie untersuchten Lignocellulose, ein hölzernes Pflanzengewebe, und Chitin aus der äußeren harten Schale von Insekten in Proben jüngeren Alters (bis zu 20 000 Jahre alt, aus Kenia) und aus sehr altem Bernstein (ca. 30 Millionen Jahre alt, aus der Dominikanischen Republik).

Die Forscher nutzten dazu eine Kombination eines Gaschromatographen mit einem Massenspektrometer, mit der geringste Mengen von Stoffen aufgetrennt und analysiert werden können. Sie fanden, daß die flüchtigen Bestandteile des Harzes bis in die inneren Gewebe der Proben eingedrungen waren. Dies könnte "die außergewöhnlich gute dreidimensionale Konservierung der Bernstein-Einschlüsse" erklären.

Die chemischen Strukturen von Lignocellulose und Chitin waren in der Probe aus Kenia sehr gut erhalten. Im Gegensatz dazu hatte sich in der älteren Probe aus der Dominikanischen Republik die Chemie der Gewebe völlig verändert. Die Wissenschaftler betonten, daß der Abbau und die Veränderung dieser relativ stabilen Gewebe "mit den Berichten über die Erhaltung von DNA nicht in Einklang stehen".

"Es erscheint unwahrscheinlich, daß DNA selektiv konserviert wird, hingegen Lignocellulose und Chitin abgebaut werden", schlußfolgerten sie.

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