Alzheimer: Kaffee beeinflusst Vorstufe von Demenz
Leichte kognitive Beeinträchtigung (mild cognitive impairment, MCI) gilt als Vorstufe von Alzheimer und Demenz, die zum Teil durch Lebensstilfaktoren beeinflusst werden kann. Ein Team um Francesco Panza von der Universität Bari kam jetzt nach der Auswertung der Daten von 1445 Individuen aus der Italian Longitudinal Study on Aging zu dem Schluss, dass Koffein gegensätzliche Effekte auf das alternde Gehirn und die Entstehung von MCI haben kann. Demnach nämlich haben Menschen, die im Lauf der Studie mehr Kaffee tranken, ein doppelt so hohes Risiko, MCI zu entwickeln, wie jene, die weniger tranken. Am besten standen jene da, die konstant etwa ein bis zwei Tassen Kaffee am Tag tranken.
Die Forscher vermuten einen zweischneidigen Mechanismus hinter den sich widersprechenden Befunden. Zum einen könnte Koffein verhindern, dass der Adenosin-A2A-Rezeptor übermäßig aktiviert wird – dieses Detektormolekül scheint unter anderem eine verstärkende Rolle bei Neuronenschäden durch Amyloid-Plaques bei Alzheimer zu spielen. Umgekehrt allerdings ist die genau richtige Aktivierung dieser und verwandter Rezeptoren wichtig für das Gedächtnis – deswegen könne die überschießende Aktivierung gleichzeitig erklären, weshalb zu viel Koffein plötzlich die gegenteilige Wirkung hat.
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