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News: Kampf gegen Allergien: Trend geht zu kausalen Therapien

Allergische Krankheiten sind ein zunehmendes Problem. In den vergangenen Jahren sei die Anzahl der Erkrankungen deutlich gestiegen, erklärte am 26. März 1998 Univ.-Prof. Ralph Mösges von der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln bei einer Pressekonferenz in Wien. In Österreich und Deutschland sind derzeit rund 30 Prozent der Bevölkerung von gängigen Allergieformen wie Heuschnupfen oder Nesselsucht betroffen. Generell, so der Mediziner, gehe der Trend dahin, kausale Therapien der symptomatischen Behandlungsform vorzuziehen.
Der Einsatz symptomatischer Therapien bei Allergien bedeute nämlich meist nicht nur eine deutliche Beeinträchtigung der Lebensqualität (z.B. Aufenthalte im Freien vermeiden etc.), oft führe sie auch nicht zum gewünschten Ziel. Der Arzt, postulierte Mösges, müsse sich daher einen umfassenden Eindruck von den Lebensumständen des Allergikers beschaffen, um gemeinsam das individuell optimale Behandlungskonzept zu entwickeln. Dabei gelte es, die drei wissenschaftlich belegten Therapieoptionen – Allergenkarenz, Hyposensibilisierung und Pharmakotherapie – prophylaktisch wie symptomatisch in einem "synergistischen Ansatz zu kombinieren".

Erkrankungen wie allergische Rhinokonjunktivitis ("Heuschnupfen") seien Studien zufolge genetisch bedingt, erklärte Mösges weiter, wobei ihre Entwicklung bereits vor der Geburt, insbesondere aber in den ersten Lebensmonaten von äußeren Faktoren (z.B. Rauchen, Haustiere, frühes Abstillen...) beeinflußt werde. Zur dauerhaften Behandlung sei eine medikamentöse Therapie unerläßlich, wobei Antihistaminika erste Wahl sein sollten.

In der Forschung habe sich immer deutlicher gezeigt, daß Antihistaminika weit über den H1-Antagonismus hinausgehen. So wurde sowohl eine mastzellstabilisierende wie auch eine entzündungshemmende Wirkung nachgewiesen. Bei regelmäßiger Anwendung hätten Antihistaminika daher vor allem bei prophylaktischer Gabe die besten Erfolge. In diesem Zusammenhang wird Anfang April der Pharmakonzern Hoechst mit Fexofenadin eine neue, nicht sedierende Substanz auf den Markt bringen, die als orales Antihistaminikum sowohl bei Heuschnupfen als auch bei Nesselsucht wirksam ist.

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