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Schlachtfeldarchäologie: Kampfplatz der Bronzezeit gefunden

Krieg und Gewalt sind ständige Begleiter der Menschheit. Eingeschlagene Schädel und verstümmelte Gliedmaßen zeugen vom destruktiven Potenzial des Menschen der Vergangenheit. Die Schlachtfelder, auf denen sich die prähistorischen Heere gegenüber standen sind archäologisch jedoch nur schwer zu fassen. In Mecklenburg-Vorpommern scheint es Archäologen geglückt zu sein, ein Schlachtfeld der Bronzezeit zu finden.

Entlang des bei Neubrandenburg gelegen Flusses Tollense wurden in der Vergangenheit immer wieder vorgeschichtliche, menschliche Knochen gefunden, darunter auch solche, die deutlich Spuren von Gewalteinwirkung aufwiesen. Beispielsweise steckte bei einem Fund eine bronzezeitliche Pfeilspitze die noch im Gelenkkopf. Für die Archäologen vom Landesamt für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern unter der Leitung von Detlef Jantzen war die Sache nach mehreren derartigen Entdeckung klar: Das sind Zeichen für ein vorgeschichtliches Schlachtfeld

Die Forscher fackelten nicht lange und untersuchten das Flusstal weiträumig. Sogar Taucher wurden eingesetzt, um den Grund des Gewässers abzusuchen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Die Archäologen stießen auf die 3200 Jahre alten Überreste von mehr als 30 Individuen – im Wesentlichen junge Männer. Die Knochen zeigen deutliche Spuren der bronzezeitlichen Bewaffnung, die aus schweren Holzkeulen sowie Pfeil und Bogen bestand. Einzelne Pferdeknochen in den Flusssedimenten lassen die Archäologen vermuten, dass eventuell auch Reiterei am Kampfgeschehen beteiligt war.

Derzeit planen die Wissenschaftler die Skelette genetisch zu untersuchen, um die Verwandtschaft der Toten zueinander festzustellen. Eine Erforschung der Umgebung des Flusses durch Geowissenschaftler und Botaniker, sollen helfen, das Bild des Schlachtfeldes vor 3200 Jahren zu klären.

Robin Gerst

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