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Artenschutz: Kann der Teufelskärpfling gerettet werden?

Ein Artenschutzprogramm könnte den seltensten Fisch der Erde ausrotten, wenn es nicht richtig durchgeführt wird.
Teufelskärpflinge im Aquarium

Sein Zuhause beschränkt sich auf einen kaum 20 Quadratmeter großen Tümpel, wo ihm steigende Temperaturen und Wassermangel zunehmend zu schaffen machen: Der Teufelskärpfling (Cyprinodon diabolis) aus dem Teufelsloch in Nevada gehört nicht ohne Grund zu den am stärksten bedrohten Tierarten der Erde. Im Frühling 2013 existierten nur noch 35 erwachsene Exemplare in dem Kalksteinbecken – die niedrigste Zahl, die je gezählt worden war. Der U.S. Fish and Wildlife Service hat deshalb als Notfallmaßnahme eine Fischzucht begonnen, um damit im Erfolgsfall den Bestand zu stützen. Doch auch das berge Gefahren für den Fortbestand dieses Unikats, warnt der Naturschutzforscher Steven Beissinger von der University of California in Berkeley. Die Wahrscheinlichkeit, dass der einzigartige Wüstenfisch in den nächsten 20 Jahren ausstirbt, beträgt nach seiner Prognose rund 30 Prozent. Würden für die Zuchtmaßnahmen in den nächsten drei Jahren jeweils nur sechs erwachsene Fische aus dem Wildbestand entnommen, so steige das Risiko beträchtlich auf 60 bis 80 Prozent je nach Zeitpunkt der Entnahme an. Stattdessen empfiehlt der Biologe, Laich zu sammeln und diesen im Aquarium auszubrüten, was die Gefahr eines Fehlschlags minimiert.

Der Teufelskärpfling entwickelt sich seit mindestens 50 000 Jahren isoliert von verwandten Arten, da sein Zuhause ausschließlich durch Grundwasser und seltene Regenfälle gespeist wird. Damals brach eine Höhlendecke ein und legte den Tümpel frei. Wie die Fische dahingelangt sind, weiß man nicht. Sie haben sich jedenfalls an extreme Bedingungen angepasst, denn die Wassertemperatur von bis zu 38 Grad Celsius befindet sich am oberen Ende des Toleranzbereichs, den Fische noch verkraften, um sich erfolgreich fortzupflanzen. Erwärmt sich der Teich über diesen Wert hinaus, können sich aus den Eiern keine Jungtiere entwickeln. Eine vorangegangene Studie warnte daher vor Kurzem, dass die Erderwärmung das Überleben der Spezies gefährde. Die Entnahme von Grundwasser in der Region wurde dagegen mittlerweile eingeschränkt, damit stets ausreichend viel Wasser im Becken verbleibt.

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